FRANKFURT (dpa-AFX) - Der nach wie vor ungelöste Schuldenstreit mit Griechenland hat dem Dax (DAX) am Donnerstag erneut Punkte gekostet. Schwache Vorgaben aus Asien, die in den USA am Vorabend abgebröckelten Börsengewinne sowie der gestiegene Euro-Kurs belasteten im recht ruhigen Feiertagshandel zusätzlich.
Der Leitindex Dax (DAX) büßte in den ersten Minuten 0,50 Prozent auf 11 362,77 Punkte ein. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte fiel um 0,49 Prozent auf 20 338,56 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) sank um 0,28 Prozent auf 1698,86 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor 0,79 Prozent. "Heute dürfte es etwas ruhiger zugehen als gestern, und der Fokus geht wieder zurück auf Griechenland", sagte Marktanalyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda. Weiterhin drehe sich alles um die Frage, ob im Schuldenstreit der geldgebenden Euroländer mit dem von der Pleite bedrohten Griechenland rechtzeitig ein Kompromiss gefunden werde. Viel Zeit bleibt Athen dabei nicht mehr: Am Freitag ist eine Zahlung an den Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von 305 Millionen Euro fällig. Im laufenden Monat stehen Zahlungen an den Weltwährungsfonds von insgesamt knapp 1,6 Milliarden Euro an. Der Kurs des Euro (FX1:EURUS) bleibt ebenfalls weiter im Blick, denn die Gemeinschaftswährung hat infolge der Aussagen des europäischen Notenbankchefs Mario Draghi am Vortag kräftig zugelegt und sich auch an diesem Morgen weiter über der Marke von 1,12 US-Dollar gehalten. Aussagen zur Wirtschaftsentwicklung im gemeinschaftlichen Währungsraum hatten Auftrieb gegeben; hinzu kam die Hoffnung auf eine anstehende Einigung mit Athen. Ein starker Euro belastet die exportorientierten Unternehmen, da sie ihre Waren außerhalb der Eurozone nicht mehr so günstig absetzen können. Zudem halten sich bei steigenden Eurokursen die zahlreichen ausländischen Anleger am deutschen Aktienmarkt mit Engagements zurück.