FRANKFURT (dpa-AFX) - Angetrieben von geldpolitischen Spekulationen ist der Dax (DAX) am Mittwoch wieder über die Hürde von 11 000 Punkten gesprungen. Nach zwei Handelstagen mit teils kräftigen Verlusten stieg der deutsche Leitindex bis zur Mittagszeit um 1,42 Prozent auf 11 089,73 Punkte und schüttelte damit die restlichen Sorgen über den zugespitzten Konflikt in Nahost ab.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte rückte um 1,23 Prozent auf 21 200,42 Punkte vor. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gewann 1,08 Prozent auf 1815,24 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um 1,23 Prozent nach oben.
Händler verwiesen auf einen Medienbericht über Diskussionen innerhalb der Europäischen Zentralbank (EZB), wie weitere Konjunkturimpulse gesetzt werden könnten. Anschließend seien Spekulationen hochgekocht, dass die EZB den Einlagezins stärker senken könnte als bisher erwartet. Der Kurs des Euro (FX1:EURUS) rutschte daraufhin wieder unter 1,06 US-Dollar, was dem deutschen Aktienmarkt zusätzlich Rückenwind bescherte. Ein schwacher Euro hilft den deutschen Unternehmen, die ihre Waren außerhalb der Eurozone exportieren.
WIEDER ÜBERNAHMEFANTASIE BEI K+S
Unter den Einzelwerten stachen besonders die Aktien von K+S (XETRA:SDFGn) heraus, die um 8,04 Prozent auf 26,00 Euro nach oben sprangen. Der "Platow Brief" habe Spekulationen befeuert, dass Wettbewerber Potash (NYSE:POT) im Frühling 2016 einen weiteren Übernahmeversuch starten werde, sagten Händler. Anfang Oktober war der kanadische Kali-Hersteller mit seinen Übernahmeplänen am Widerstand der K+S-Führungsriege gescheitert und hatte sich auch wegen der eingetrübten Marktlage zurückgezogen. Der K+S-Kurs, der zuvor teils deutlich über 30 Euro lag, sackte daraufhin ab. Die Kanadier hatten damals 41 Euro je Aktie geboten.
Mit einem Plus von 1,38 Prozent legten die VW-Vorzugsaktien (XETRA:VOW3) den nunmehr neunten Tag in Folge zu. Auch hier trieben vor allem Spekulationen den Kurs, sagte ein Börsianer. Aktuell sei weiterhin nicht absehbar, wie die Lage für den Autobauer wegen des Abgasskandals wirklich aussehe.
LUFTHANSA-AKTIE PROFITIERT VOM ABGESAGTEN STREIK
Mit einem Sprung um 2,13 Prozent nach oben reagierten die Papiere der Lufthansa (XETRA:LHAG) auf die Absage des von der Flugbegleitergewerkschaft Ufo ursprünglich geplanten Streiks.