Investing.com - Handelssorgen und schwachen Daten aus der Industrie haben die Wall Street an Halloween belastet. Powells positive Sichtweise auf die Wirtschaft am Vortag half da auch nicht mehr.
Der Dow Jones Industrials, der 30 US-Standardwerte umfasst, sank 0,52 Prozent. Der marktbreitere S&P 500 verlor 0,3 Prozent und der Nasdaq Composite 0,14 Prozent.
Ein Großteil der Verluste ging dabei auf das Konto der Dow-Schwergewichte Walgreens Boots Alliance (NASDAQ:WBA), 3M Company (NYSE:MMM), Caterpillar (NYSE:CAT) und Boeing (NYSE:BA).
Papiere von Boeing gaben um 1,7 Prozent nach. Grund dafür war das anhaltende Drama um die 737 MAX. Das kostete dem Dow allein schon 40 Punkte.
Apple bei Anlegern gefragt
Gefragt waren die Aktien von Apple (NASDAQ:AAPL), die nach guten Quartalszahlen um 2,1 Prozent zulegten. Während das iPhone-Geschäft auch im abgelaufenen Quartal schrumpfte, zogen die Verkäufe von iPads und AirPods an. Der Tech-Gigant aus Cupertino erwartet für das wichtige Weihnachtsquartal einen Umsatz von 85,5 bis 89,5 Mrd. Dollar. Das lag über den Erwartungen.
Facebook beendet Handel deutlich unter Tageshoch
Positiv heraus stachen auch Facebook, deren Aktien um mehr als ein Prozent hoch sprangen. Das blaue Netzwerk überraschte die Wall Street mit seinem Zahlenwerk positiv. Gewinn und Umsatz übertrafen die Erwartung. Auch der Erlös je Nutzer überzeugte. Die Aktie beendete den Handel zwar im Plus, aber deutlich unter ihrem Tageshoch.
Pinterest bricht ein
In den USA waren nachbörslich die Aktien von Pinterest (NYSE:PINS) um mehr als 18 Prozent eingebrochen. Die Online-Pinnwand Pinterest hatte enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt. Zwar wurde ein Gewinn von 1 US-Cents erwirtschaftet. Sowohl der Umsatz als auch die Zahl der monatlich aktiven Nutzer hinkte den Erwartungen jedoch zurück.
China hat Zweifel an umfassendem Handelsdeal
Einem Bloomberg-Bericht zufolge äußerten sich chinesische Regierungsvertreter skeptisch, ob ein langfristiges Abkommen mit US-Präsident Donald Trump möglich ist.
Beide Länder hatten in der Vergangenheit bereits erhebliche Fortschritte für ein vorläufiges Abkommen gemacht. Der Bericht wiederholte die bekannt negative Haltung chinesischer Beamter, die sich den von den USA geforderten Strukturreformen widersetzten, welches sich auf staatliche Subventionen und den Schutz der Rechte an geistigem Eigentum beziehen.
US-Präsident Donald Trump hat indes klargestellt, dass er und sein Xi Jinping den Teil-Handelsdeal unterzeichnen werden. Man suche nach einem neuen Ort, um den Deal zu besiegeln, erklärte er auf Twitter.
Chicago Einkaufsmanagerindex enttäuscht
Der Chicago-Einkaufsmanagerindex kollabierte im Oktober mit 43,2 auf den tiefsten Stand seit Dezember 2015. Volkswirte hatten mit einem Wert von 48,4 gerechnet.
Der Index gilt als guter Richtwert für den ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe, der am Freitag auf der Agenda steht. Insofern sollte man die Messlatte für das morgige Stimmungsbarometer nicht so hoch setzen.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die persönlichen Einkommen sowie Ausgaben haben indes ein solides Bild der US-Wirtschaft gezeichnet. Morgen auf der Agenda stehen nun die offiziellen Beschäftigungsdaten, die jedoch weniger aussagekräftig sein dürften angesichts des Streiks bei General Motors (NYSE:GM).
Guter Monat für die Wall Street
Der S&P 500 markierte neue Rekordhochs im Laufe des Oktobers und schloss gut 1,9 Prozent im Plus. Der Dow gewann auf monatlicher Basis 0,25 Prozent. Für den Nasdaq ging es um 3,5 Prozent nach oben dank einer guten Performance der Tech-Aktien wie Apple (NASDAQ:AAPL), Facebook (NASDAQ:FB) und einigen Chip-Werten.
Ölpreis schließt im Minus - Gold steigt - Renditen fallen
Der Ölpreis WTI ging mit einem Minus aus dem Handelstag. Grund dafür waren anhaltende Sorgen vor einer Verlangsamung der Weltwirtschaft. Schwache Einkaufsmanagerindizes aus China und aus den USA unterstützten diese These. Für Gold ging es indes spürbar gen Norden.
Die Zehnjahresrendite aus den USA sank von 1,796 auf 1,686 Prozent, nachdem Fed-Chef Jerome Powell gestern auf seiner Pressekonferenz andeutete, dass Zinsen wohl nicht so schnell wieder steigen werden. Dafür sei schon ein deutlicher Inflationsanstieg notwendig, erklärte er.
"Unserer Meinung nach befindet sich der Ausschuss im "Wartemodus" und wird sich dafür entscheiden, die Zinssätze auf seiner geldpolitischen Sitzung am 11. Dezember unverändert zu lassen", sagte Jay H. Bryson, Acting Chief Economist bei Wells Fargo in einer Notiz.