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FRANKFURT (dpa-AFX) - Das klare Nein der Griechen zu den Sparvorgaben der Gläubiger hat am Montag besonders die Bank-Aktien belastet. Die Unsicherheit über die weitere politische Entwicklung in dem hoch verschuldeten Land drücke auf die Stimmung, auch wenn die Finanzinstitute dort kaum noch engagiert sind, sagte Händler Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel.
Es gebe die Sorge, dass es dennoch zu Ansteckungsgefahren und damit hohen Verlusten kommen könnte, sagte ein weiterer Händler. Denn die Banken besitzen Anleihen südeuropäischer Länder, die bei einem Erstarken linker Strömungen in Euro-Staaten wie Spanien wieder unter Druck kommen könnten.
WAHRSCHEINLICHKEIT FÜR 'GREXIT' DEUTLICH GESTIEGEN
So fielen die Papiere der Commerzbank (XETRA:CBKG) am Dax-Ende (DAX) um 3,73 Prozent auf 11,225 Euro. Für die Anteilsscheine der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) ging es in einem trüben Umfeld um 2,95 Prozent auf 27,345 Euro nach unten. Auch andere Banken in Europa gerieten unter Druck. Der Branchenindex (DJX:SX7P) musste ein Minus von 2,63 Prozent verkraften.
Bei der Volksabstimmung am Sonntag hatte eine klare Mehrheit der Griechen gegen die strikten Sparvorgaben der Gläubiger gestimmt. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tspiras forderte nach dieser Bestätigung seiner Linie Zugeständnisse der Geldgeber. Für etliche Ökonomen ist nun die Wahrscheinlichkeit eines Austritts Griechenlands aus der Währungsunion ("Grexit") deutlich gestiegen. Über die Konsequenz eines solchen Schrittes herrschen unterschiedliche Auffassungen: Sie reichen von lediglich kurzfristigen Verwerfungen bis hin zu der Furcht vor einer lang anhaltenden Vertrauenskrise in der Europäischen Union.
ANALYSTEN: ANSTECKUNGSGEFAHR NIEDRIG
Analysten betonten jedoch, dass die Ansteckungsgefahren zunächst einmal recht niedrig seien. Die Investitionen europäischer Banken in ausfallbedrohte griechische Wertpapiere seien inzwischen auf weniger als 0,35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes der Eurozone gesunken, schrieben die Volkswirte der britischen Bank Barclays (LONDON:BARC). Das wären rund 35 Milliarden Euro.
Auch insgesamt sei der Anteil der griechischen Wirtschaft an der globalen Wertschöpfung klein, sagte Analyst Peter Sullivan von der britischen Bank HSBC. Dennoch könnte das Vertrauen der europäischen Unternehmen und Konsumenten unter dem griechischen Schuldendrama leiden. So könnten sich Firmen veranlasst sehen, ihre Investitionsentscheidungen zu verschieben. Denkbar sei auch, dass die Verbraucher ihre Ausgaben zurückschrauben. Beides würde letztlich das Geschäft der Banken in der Eurozone belasten.