(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Apple (2:AAPL) hat die Anleger im zweiten Geschäftsquartal einmal mehr überzeugt. Der Zwischenbericht strahlte am Mittwoch positiv auf den gesamten europäischen Technologiesektor (STOXX Europe 600 Technology) ab: Die Papiere der stark vom US-Konzern abhängigen Zulieferer wie Dialog Semiconductor (4:DLGS) oder die österreichische AMS (0:AMSz) schlossen mit Gewinnen von 8,7 beziehungsweise 7,0 Prozent. Infineon (4:IFXGn) endeten mit einem Kursplus von fast 4,5 Prozent an der Dax-Spitze (DAX).
In den vergangenen Monaten war immer wieder spekuliert worden, das über 1000 Euro teure iPhone X verkaufe sich nach einem ersten Schub im Weihnachtsgeschäft schwach. Die vorgelegten Zahlen zeigen: Es war in jeder Woche des abgelaufenen Quartals das bestverkaufte Apple-Telefon. Etwas niedrigere Durchschnittspreise seien die Folge von Abverkäufen vorheriger Generationen, die Preisaussichten blieben also insgesamt erfreulich, sagte Analyst Neil Wilson von Markets.com.
Auch Commerzbank-Analyst Thomas Becker äußerte sich positiv: Das iPhone X habe zwar nicht den erhofften "Super-Zyklus" eingeläutet, aber die Nachfrage nach Smartphones der Amerikaner sei auch nicht weggebrochen. Dialog macht laut Becker etwa 75 Prozent seiner Umsätze mit Apple, AMS rund 35 und Infineon 5 Prozent.
"Fast schon mit Ansage wurden die zuvor deutlich abgesenkten Erwartungen locker übertroffen", schrieb Börsenbriefautor Hans Bernecker mit Blick auf die Apple-Ergebnisse. "Der Ausblick für das laufende Quartal beruhigt die Gemüter."
UBS-Experte Timothy Arcuri äußerte sich allerdings etwas zurückhaltend über die Zulieferer. Apple werde versuchen, den hohen Kostendruck weiterzugeben.