FRANKFURT (dpa-AFX) - Gewinnmitnahmen setzen die seit Monaten gut gelaufenen Aktien deutscher Autobauer weiter unter Druck. Nachdem sich in den vergangenen Wochen bereits einige Experten vorsichtiger geäußert hatten, zog am Mittwoch das Analysehaus Kepler Cheuvreux nach.
Analyst Michael Raab stufte BMW (XETRA:BMWG) bei einem unveränderten Kursziel von 108 Euro von "Hold" auf "Reduce" ab. "Es ist nichts verkehrt bis auf die Bewertung", merkte er an. Für Daimler (XETRA:DAIGn) strich er seine Kaufempfehlung und rät nun, die Papiere bei einem Kursziel von 90 Euro zu halten.
Für BMW ging es daraufhin um 2 Prozent auf 112,60 Euro nach unten; Daimler verloren 1,45 Prozent auf 85,83 Euro. Auch die Volkswagen-Vorzugsaktien (VW) (XETRA:VOW3) gerieten in den Abwärtssog, obwohl die Experten von Kepler Cheuvreux weiterhin zum Kauf raten. Die Papiere der Wolfsburger verbilligen sich um 0,72 Prozent auf 242,95 Euro.
EXPERTE RÄT ZUR GEDULD
Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar rät Anlegern, die wegen der jüngsten Kursverluste jetzt bei deutschen Autoaktien einsteigen wollen, allerdings zur Geduld: Bei BMW steige die Wahrscheinlichkeit für eine Erholung ab Kursen von weniger als 112 Euro und bei Daimler sollten Kurse unter 85 Euro abgewartet werden, schrieb Wenner. VW-Anteilsscheine müssten seiner Meinung nach sogar erst auf 227 Euro absinken bevor sich ein Einstieg lohnen könnte.
Die Papiere von BMW, Daimler und Volkswagen (VW) (XETRA:VOW3) hatten im ersten Quartal mit Gewinnen von teils mehr als 30 Prozent zu den Favoriten im Dax (DAX) gezählt. Auftrieb lieferte unter anderem der schwache Euro, der vor allem für exportorientierte Unternehmen positiv ist. Zuletzt hatte sich der Euro jedoch wieder etwas erholt.