AMSTERDAM (dpa-AFX) - Belastet von einer negativen Analysteneinschätzung sind am Dienstag die Papiere von Ahold Delhaize (AS:AD) auf den tiefsten Stand seit Mitte Februar gefallen. Zuletzt belief sich das Minus auf mehr als sechs Prozent auf 28,45 Euro. Damit lagen die Titel der Supermarktkette auf dem letzten Platz im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 .
JPMorgan-Analyst Borja Olcese nimmt eine vorsichtige Haltung zum Lebensmittel-Einzelhandelssektor ein. Er verwies in einer Studei auf Deflationsperspektiven für die Lebensmittelpreise mit Blick auf 2024, hält also sinkende Preise für möglich. Angesichts der aktuellen Stimmung und der Bewertungen sei das Chance-Risiko-Profil daher unattraktiv.
Ahold Delhaize stufte der Experte gleich doppelt ab, von "Overweight" auf "Underweight" und schrieb, der Gewinnzyklus in den USA sei inzwischen nahezu erschöpft. Mit seinen Gewinnschätzungen für 2024 liegt er unter den Markterwartungen. Mit dem Kursverlust am Dienstag rutschten die Anteile gleichzeitig unter die 200-Tage-Linie für den längerfristigen Trend - ein negatives Chartsignal. Der Kursgewinn seit Jahresbeginn schmolz auf rund sechs Prozent zusammen.
Die negativere Brancheneinschätzung von JPMorgen belastete zudem den europäischen Einzelhandelssektor insgesamt, der mit einem Abschlag von rund 0,8 Prozent unter den schwächsten Branchen der Stoxx-600-Übersicht war.
Neben Ahold Delhaize stufte Olcese nämlich auch die Titel von Jeronimo Martins , Tesco (LON:TSCO) und B&M (LON:BMEB) ab, B&M ebenfalls gleich doppelt. Alle drei Papiere verbuchten ebenfalls hohe Abschläge von teils mehr als fünf Prozent.