FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Autobranche stand bei Anlegern am Donnerstag im Fokus. Zum einen sorgten gute Absatzzahlen aus Europa und eine Studie von der Investmentbank Goldman Sachs für einen kleinen Schub. Von diesem konnten vor allem Daimler-Aktionäre profitieren. Papiere von Volkswagen und BMW litten hingegen unter hausgemachten Problemen der beiden Hersteller. So schwelt bei VW der Machtkampf zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorstandschef weiter, und BMW kämpft mit seinem China-Geschäft.
Daimler-Papiere (XETRA:DAIGn) stiegen gegen Mittag hingegen um 0,52 Prozent, womit sie zu den besten Werten im schwächelnden Dax (DAX) gehörten. Die VW-Vorzugsaktien (XETRA:VOW3) traten hingegen mit minus 0,02 Prozent auf der Stelle und BMW (XETRA:BMWG) verloren 0,30 Prozent, hielten sich damit aber immer noch besser als der deutsche Leitindex. Positiv für die Branche: Dank kräftiger Steigerungen in Spanien und Italien legten die Verkaufszahlen der Autobauer in der Europäischen Union im März um 10,6 Prozent zu, teilte der Branchenverband Acea mit. Unter den deutschen Herstellern strahlte Daimler mit einem Zuwachs von 18,9 Prozent am hellsten. BMW verkaufte immerhin noch 10,6 Prozent mehr Fahrzeuge als ein Jahr zuvor, und der VW-Absatz legte um 10,0 Prozent zu. Auch dürften die operativen Ergebnisse (Ebit) in der europäischen Autobranche allein wegen des schwachen Euro in den kommenden 5 Jahren um 15 Milliarden Euro steigern, wie Analyst Stefan Burgstaller von der US-Investmentbank Goldman Sachs schrieb. Zudem sei der europäische Fahrzeugabsatz im bisherigen Jahresverlauf mit plus 8 Prozent überraschend stark gestiegen. Deshalb erhöhte der Experte seine sektorweite Ebit-Prognose für die Jahre 2015 bis 2018 um durchschnittlich 9 Prozent. Bei Daimler hob er zusätzlich die im Branchenvergleich bislang unterdurchschnittliche Kursentwicklung positiv hervor.