FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine positive Analystenstudie hat am Donnerstag die Aktionäre der Druckmaschinenhersteller König & Bauer (XETRA:SKBG) und Heidelberger Druck (XETRA:HDDG) erfreut. Da die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) den Papieren von König & Bauer nun sogar den Sprung auf ein Rekordhoch zutrauen, zogen sie an der Spitze des SDax (SDAX) der gering kapitalisierten Werte um 5,12 Prozent auf 48,775 Euro an.
LBBW-Analyst Stefan Maichl erhöhte das Kursziel für die Papiere des Druckmaschinenherstellers von 48 auf 53 Euro und hielt an seiner Kaufempfehlung fest. Demzufolge rechnet der Experte damit, dass die Aktien innerhalb eines Zeithorizonts von bis zu zwölf Monaten ihre bisherige Bestmarke aus dem Vormonat bei 51,31 Euro übertreffen könnten.
Die Investmentstory von König & Bauer sei durch die Geschäftszahlen zum ersten Halbjahr gut untermauert worden, schrieb Maichl. Auch für das dritte Quartal rechnet er mit Zuwächsen in allen relevanten Unternehmenskennzahlen.
Bei der Bekanntgabe der Drittquartalszahlen könnte König & Bauer zudem seinen Margenausblick erneut anheben, fuhr Maichl fort. Das bisherige Ziel, die Vorsteuer-Gewinnmarge für dieses Jahr auf 4 Prozent zu erhöhen, erscheine ihm weiter zu konservativ. Die Vorsicht des Managements resultiere wohl unter anderem aus der Historie des Unternehmens, die von diverse Gewinnwarnungen geprägt gewesen sei.
Die Druckmaschinenbauer haben lange gebraucht, um sich nach der Finanzkrise mit ihrem Höhepunkt im globalen Rezessionsjahr 2009 wieder aufzurappeln. Bereits zuvor hatte der Branche der Einbruch des Zeitungsmarktes zu schaffen gemacht. Heute sei die Nachfrage zwar bei weitem nicht so hoch wie vor der Krise, sagte Analyst Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe - aber es werde besser.
Angesagt sind laut dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) kleinere Auflagen, Individualisierung und Veredelung von Druckerzeugnissen. Dazu seien intelligent vernetzte Maschinen nötig, die sich nahtlos in die zunehmend digitalen Arbeitsprozesse der Anwender einfügten.
Gleichwohl entwickeln sich die Aktienkurse der beiden hierzulande bekanntesten Druckmaschinenbauer Heideldruck (XETRA:HDDG) und König & Bauer (KBA) seit Jahren konträr. So fällt auf, dass ein Papier von KBA Anfang vergangenen Jahres noch für rund 10 Euro zu haben war, bevor die Anteilsscheine rasant in die Höhe schnellten. König & Bauer hatte 2015 dank eines Konzernumbaus und der stärkeren Ausrichtung auf das Geschäft mit Verpackungsdruckmaschinen die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft.
Die Aktien von Heideldruck hingegen liegen seit Jahren in einer Spanne zwischen knapp 1 und gut 3 Euro. Wegen zurückhaltender Kunden vor der Branchenmesse Drupa war der Maschinenbauer zuletzt mit einem Minus ins Geschäftsjahr 2016/17 gestartet. Am Donnerstag nun legten die Papiere im Kielwasser von König & Bauer um gut 2 Prozent zu.