NEW YORK (dpa-AFX) - Die Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China dürfte am Dienstag auch die Aktien an der Wall Street hart treffen. Der Broker IG taxierte den Jones Industrial (Dow Jones) eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart 1,46 Prozent tiefer auf 24 624 Punkte. Das ist der niedrigste Stand seit Anfang des Monats. Damit dürften sich die Verluste vom Wochenbeginn erheblich ausweiten.
Nach neuen Drohungen von US-Präsident Donald Trump bewegen sich China und die USA auf einen Handelskrieg zu. US-Präsident Donald Trump hatte China mit weiteren Strafzöllen auf Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar gedroht. Peking kündigte daraufhin am Dienstag Vergeltung an, ein Sprecher des Pekinger Handelsministeriums nannte das Vorgehen der USA "Erpressung".
"Die Eskalation in den vergangenen Tagen hat die Investoren aufgerüttelt", sagte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Der Zwist scheine den guten Lauf der US-Aktien seit Ende Mai nun abzuwürgen. Auch die Unternehmen in den USA seien nicht immun gegen einen Handelskrieg. Der Druck auf die Kurse könne noch zunehmen, sollten sich beide Seiten nicht wieder einander annähern.
Zu spüren bekommen haben den Handelskonflikt bereits die Aktien von Stahlproduzenten. Die Gefahr einer von diesem ausgehenden Schwäche der Konjunktur drückte auf die Metallpreise. Der Stahlpreis erlebte am Dienstag den größten Verlust seit März. Papiere von US Steel (1:X) verloren vorbörslich 2,6 Prozent und die von Nucor (1:NUE) 2 Prozent.
In den Hintergrund rücken dürften angesichts dieser Zuspitzung neue Daten zur Konjunktur. Die Baubeginne haben im Mai die Erwartungen von Ökonomen übertroffen. Dagegen sind die Genehmigungen von Neubauten erheblich stärker zurückgegangen als prognostiziert.
Bei den kleineren Werten schossen Papiere von Foundation Medicine vor der Startglocke um fast 30 Prozent auf 136,50 US-Dollar nach oben. Der Pharmakonzern Roche (5:ROG) übernimmt seinen langjährigen Partner komplett. Die Schweizer erwerben die restlichen Anteile an dem in der Krebsforschung tätigen US-Unternehmens für 137 US-Dollar je Aktie und zahlen hierfür 2,4 Milliarden US-Dollar.
Am Abend nach Börsenschluss veröffentlichen der Software- und IT-Konzern Oracle (112:ORCL) und der Logistiker FedEx (112:FDX) Quartalsergebnisse.