NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt halten sich vor dem mit Spannung erwarteten Fed-Entscheid Optimismus und Skepsis die Waage. Der Future auf den Leitindex Dow Jones F:DJI trat am Mittwoch rund eine Dreiviertelstunde vor dem Start mit 0,03 Prozent plus auf der Stelle, und auch der Terminkontrakt auf den technologielastigen Nasdaq 100
Am Abend wird Janet Yellen als Chefin der US-Notenbank (Fed) die Entscheidung über das aktuelle Zinsniveau bekanntgeben - dabei wird allerdings von der Mehrheit der Experten noch keine Änderung erwartet. Spannender ist für die Beobachter ohnehin, ob es in der darauffolgenden Pressekonferenz genauere Hinweise auf den Zeitpunkt der Zinswende gibt - und ob sich die Sprachregelung der Fed ändert.
Allgemein halten Börsianer in den USA aber weiter eine vage Wortwahl für wahrscheinlich. Zuletzt hatte die Spekulation auf früh steigende Zinsen die Aktienmärkte rund um den Globus belastet. Niedriger als erwartet ausgefallene Inflationsdaten aus den USA bewirkten zunächst keinen größeren Ausschlag bei den Indizes.
Aktien von FedEx F:FDX (ETR:FDX) stiegen vorbörslich fast drei Prozent. Der Rivale der Deutschen Post F:DPW übertraf mit dem Gewinn je Aktie im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen am Markt. Das lag aber nicht nur an Nachfrage und Kostensenkungen: Der Abschluss eines Aktienrückkaufprogramms trug ebenfalls zum Gewinnwachstum bei.
Beim Chemieriesen DuPont F:DD (FSE:DU7) sorgte ein Medienbericht vor dem Start für Aufregung, die Papiere legten gut drei Prozent zu. Wie das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtete, will der Investor Trian Fund Management eine Aufspaltung des Konzerns erzwingen. Das gehe aus einem Brief an das Top-Management hervor, den die Zeitung habe einsehen können. Bislang sei Trian mit seinen Forderungen bei DuPont immer abgeblitzt, nun solle öffentlich nach Mitstreitern gesucht werden. Laut "WSJ" hält der Fonds drei Prozent an DuPont.
Titel des Softwareherstellers Adobe F:ADBE (FSE:ADB) sackten mehr als vier Prozent ab. Der Konzern wächst nach seinem radikalen Wandel hin zu Abo-Software aus der Cloud zwar wieder - aber wohl nicht schnell genug. Außerdem standen höhere Kosten für Werbung und Verwaltung zu Buche: Der Quartalsgewinn im dritten Geschäftsquartal sank im Jahresvergleich um fast die Hälfte.
Einen Hoffnungsschimmer für die Stahlbranche lieferte am Vorabend US Steel F:X (FSE:USX1) mit einem optimistischen Ausblick auf das dritte Quartal. Die Papiere lagen vor dem Handelsstart mehr als elf Prozent im Plus. In Europa hatten die guten Nachrichten bereits Branchenwerte nach oben gezogen.
Der zweitgrößte US-Häuslebauer Lennar F:LEN erfreute seine Anteilseigner ebenfalls. Überraschend gute Ergebnisse im dritten Geschäftsquartal ließen die Aktien um mehr als drei Prozent steigen.