NEW YORK (dpa-AFX) - Unerwartet niedrige Quartalsumsätze einiger großer US-Unternehmen dürften die Wall Street am Mittwoch zur Eröffnung moderat ins Minus befördern. Eine dreiviertel Stunde vor Börsenstart stand der Future auf den Dow Jones Industrial (Dow Jones 30) 0,19 Prozent tiefer. Etwas besser sieht es für die Technologiewerte an der Computerbörse Nasdaq aus: Der Terminkontrakt auf den Nasdaq-100-Index
Während die Mehrzahl der berichtenden Firmen beim Gewinn über den Erwartungen gelegen habe, sei dies auf der Umsatzseite nicht ganz so erfreulich, sagte ein Händler. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Umsatzentwicklungen von Travellers, DuPont (NYSE:DD) (FSE:DU7) und IBM (NYSE:IBM) (XETRA:IBM), deren Aktien im Dow-Jones-Index enthalten sind.
Die Märkte hätten in den vergangenen Wochen und Monaten einen Sprint hingelegt und müssten nun erst einmal durchatmen, sagte ein anderer Börsianer.
Am Vorabend nach Handelsschluss hatten Yahoo (NASDAQ:YHOO) (FSE:YHO) und Amgen (XETRA:AMGn) (NASDAQ:AMGN) über ihre Geschäftsentwicklung im ersten Quartal berichtet. Der US-Internetkonzern verzeichnete einen Gewinneinbruch zum Vorjahreszeitraum von 93 Prozent auf 21 Millionen Dollar. Großaktionäre wie der Hedgefonds Starboard Value wollen, dass die Konzernkasse durch die Abspaltung von Unternehmensteilen gefüllt und das Geld dann an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Dabei haben sie vor allem die 35,5-prozentige und mehr als 8 Milliarden Dollar wertvolle Beteiligung an Yahoo Japan im Auge. Die Hoffnung darauf ließ die Aktien vorbörslich um 0,88 Prozent anziehen.
Der US-Biotechkonzern Amgen (NYS:AMGN) ist nach einem überraschend gut verlaufenen ersten Quartal zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) werde 2015 bei 9,35 bis 9,65 US-Dollar liegen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Beim Umsatz peilt Amgen 20,9 bis 21,3 Milliarden Dollar an. Analysten hatten bisher mit 9,31 Dollar beziehungsweise 21 Milliarden Dollar gerechnet. Der Aktienkurs stieg im vorbörslichen Handel um 2,41 Prozent.
Vor Sitzungsstart veröffentlichten Boeing (ETR:BCO) (NYSE:BA), Coca-Cola (FSE:CCC3) (NYSE:KO) und McDonalds (NYSE:MCD) (FSE:MDO) aktuelle Quartalszahlen. Glänzende Geschäfte mit Passagier- und Frachtmaschinen haben den Flugzeugbauer im ersten Quartal beflügelt. Unter dem Strich verdiente der Airbus-Rivale gut 1,3 Milliarden US-Dollar und damit 38 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte um 8 Prozent auf 22,1 Milliarden Dollar zu, nachdem Boeing im Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft Federn lassen musste. Die Boeing-Papiere verloren vorbörslich zuletzt 1,52 Prozent.
Der Softdrink-Riese Coca-Cola ist trotz Dollar-Stärke besser in das neue Geschäftsjahr gestartet als erwartet. Der Umsatz stieg nicht zuletzt dank Preiserhöhungen um 1 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar. Damit lag der Konzern über den Marktschätzungen. Die Anleger honorierten dies im vorbörslichen Geschäft mit einem Kursplus von gut 2 Prozent.
Die McDonalds-Titel legten vorbörslich um 2,58 Prozent zu, obwohl die Fast-Food-Kette mit ihrem Quartalsgewinn unter der durchschnittlichen Analystenprognose geblieben war.