NEW YORK (dpa-AFX) - Die Angst vor einem möglichen US-Präsidenten Donald Trump dürfte die Anleger an der Wall Street auch am Mittwoch in die Flucht treiben. Zudem sollten der weiter fallende Ölpreis sowie die im Handelsverlauf anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) dafür sorgen, dass sich die Investoren nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Auf aktuelle Arbeitsmarktdaten reagierten die vorbörslichen Kurse kaum.
Rund eine Dreiviertelstunde vor Börsenstart taxierte das Handelshaus IG den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) 0,34 Prozent tiefer bei 18 176 Punkten, nachdem er am Vortag rund 0,6 Prozent verloren hatte. Da die Zeitumstellung in den USA erst am kommenden Wochenende erfolgt, startet der US-Börsenhandel in dieser Woche jeweils bereits um 14.30 statt 15.30 Uhr.
Die auf Umfragen basierenden, wieder steigenden Siegchancen des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump verunsichern die Finanzmärkte rund um den Globus. Wegen Trumps Unberechenbarkeit wird die Demokratin Hillary Clinton an den Finanzmärkten als künftiges Staatsoberhaupt bevorzugt. Direkte Auswirkungen könnte ein Wahlsieg Trumps auch auf die US-Geldpolitik haben. Das mindeste, womit Analysten dann rechnen, ist eine Verschiebung der für Dezember erwarteten Zinsanhebung.
An diesem Mittwoch wird die Fed ihre vorletzte Zinsentscheidung in diesem Jahr bekanntgeben. Auch aufgrund des ungewissen Ausgangs der Wahl wird nicht mit einer Fortsetzung der Ende 2015 gestarteten Zinswende gerechnet. Allerdings könnten Hinweise auf die letzte Zinssitzung in diesem Jahr im Dezember fallen.
Wie der private Jobdienstleister ADP am Mittwoch vor Handelsbeginn mitteilte, hat sich der US-Arbeitsmarkt im Oktober schwächer entwickelt als erwartet. Die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor stieg um 147 000, Ökonomen hatten hingegen durchschnittlich mit 165 000 Stellen gerechnet. Der offizielle Arbeitsmarktbericht der Regierung wird an diesem Freitag veröffentlicht. Die ADP-Zahlen gelten als Richtschnur.
Unter den Einzelwerten dürften die Aktien von US Steel (NYSE:X) das Anlegerinteresse auf sich ziehen. Der Stahlkonzern hatte im vergangenen Quartal wegen schwieriger Geschäftsbedingungen deutlich weniger erwirtschaftet als von Analysten erwartet und die Jahresprognose gesenkt. Die Aktie rauschte im vorbörslichen Handel um mehr als 7 Prozent in die Tiefe.