NEW YORK (dpa-AFX) - Solide Quartalsberichte und Ausblicke mehrerer Unternehmen im Dow Jones Industrial haben am Donnerstag die bereits achttägige Rally des bekanntesten Wall-Street-Index weiter vorangetrieben. Deutliche Verluste dagegen verbuchten der technologielastige Nasdaq 100 , nachdem mit Tesla (NASDAQ:TSLA) und Netflix zwei besonders schwer gewichtete Unternehmen die Anleger enttäuscht hatten.
Rund zwei Stunden vor Börsenschluss kletterte der Dow mit plus 0,78 Prozent auf 35 333,03 auf ein weiteres 15-Monats-Hoch. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,33 Prozent auf 4550,56 Zähler. Der Auswahl-Index Nasdaq 100 gab um 1,50 Prozent noch deutlicher auf 15 588,70 Zähler nach.
Die Papiere von Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) (J&J) und IBM (NYSE:IBM) führten den Dow an. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern J&J hob nach einem unerwartet starken zweiten Quartal ein weiteres Mal seine Prognose für das Jahr an. Zwischen April und Juni hatte der Konzern vor allem von einem starken Medizintechnikgeschäft profitiert. Die Aktie gewann als Spitzenreiter im US-Leitindex 6,2 Prozent.
Für den Anteilschein des IT-Urgesteins IBM ging es um 2,8 Prozent nach oben. Der Computer- und Softwarekonzern habe ordentlich abgeschnitten und die Jahresziele bestätigt, äußerte sich JPMorgan-Analyst Brian Essex zufrieden. Nach einem seit Mitte Juni überwiegend schwächeren Kursverlauf gewann zudem das Travelers-Papier 1,4 Prozent, obwohl der Versicherer im zweiten Quartal von Katastrophenschäden in die roten Zahlen gerissen wurde. Am Markt allerdings hieß es, dass die Erwartungen an das Zahlenwerk dennoch erfüllt worden seien.
Stark gefragt war zudem die Aktie von Goldman Sachs (NYSE:GS) mit plus 2,8 Prozent, die damit ihre Vortagesgewinne ausbaute. Die Investmentbank hatte am Mittwoch eines ihrer schwächsten Quartale unter Vorstandschef David Solomon bekannt gegeben. Nun wurde der erfahrene Banker Tom Montag in den Vorstand berufen. Er gilt als Verbündeter von Salomon. Seine Ernennung gilt demnach als Signal der Unterstützung, nachdem Unzufriedenheiten im Unternehmen öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten und Spekulationen über die unmittelbare Zukunft von Salomon aufgekommen waren.
Bei Tesla verdarben erneut Sorgen um die Ertragskraft den Anlegern die Laune. Der Elektroautobauer hatte zwar einen Rekordumsatz gemeldet, aber dafür die Preise gesenkt. Firmenchef Elon Musk betonte außerdem die Bereitschaft zu weiteren Preisnachlässen, sofern sich das konjunkturelle Umfeld in Zeiten steigender Zinsen weiter eintrübe. Die Aktien büßten als Schlusslicht im Nasdaq-Auswahlindex 8,6 Prozent ein.
Ähnlich düsterer sah es mit minus 8,3 Prozent für die Netflix-Aktie (NASDAQ:NFLX) aus. Eine enttäuschende Umsatzentwicklung wurde dafür verantwortlich gemacht. Das Vorgehen gegen das Teilen von Passwörtern habe sich noch nicht so positiv ausgewirkt wie erhofft, urteilte JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth.
Am breiten Markt ging es für die Aktie von United Airlines (NASDAQ:UAL) um 4,2 Prozent nach oben. Die Fluggesellschaft hob das untere Ende ihrer diesjährigen Gewinn-Zielspanne an und begründete dies vor allem mit der Nachfrage auf Übersee-Strecken. Zahlen gab darüber hinaus auch American Airlines (NASDAQ:AAL) bekannt. Hier ging es allerdings um 5,9 Prozent abwärts. Der Enthusiasmus über einen Boom im Fluggeschäft wurde ausgebremst, denn das Management von American Airlines rechnet für das dritte Quartal nur mit einem Gewinn auf Höhe der Markterwartungen.