NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem verlängerten Feiertagswochenende haben sich die US-Börsen (ETR:SXR4) am Dienstag mit der Richtungsfindung schwer getan. Der Leitindex Dow Jones Industrial , der am Freitag kaum von der Stelle gekommen war, sank um 0,67 Prozent auf 38 806,77Punkte. Der marktbreite S&P 500 rutschte nach einem moderat freundlichen Start etwas ab und kam mit einem Minus von 0,03 Prozent auf 5302,88 Punkte kaum vom Fleck. Etwas besser sah es beim von Technologiewerten geprägten Nasdaq 100 aus, der 0,25 Prozent auf 18 856,11 Punkte gewann. Auch im bisherigen Jahresverlauf hinkt der Dow den beiden anderen Indizes hinterher.
Der Fokus der Anleger gilt weiterhin der US-Geldpolitik. Dem zuletzt wieder aufgekommenen Zinsoptimismus stehen immer wieder bremsende Äußerungen von Vertretern der US-Notenbank gegenüber. So empfahl zuletzt Fed-Präsidiumsmitglied Neel Kashkari, dass sich die Entscheidungsträger Zeit nehmen sollten, um zu prüfen, ob sich die Inflation ausreichend verlangsame, um Zinssenkungen zu rechtfertigen. Durchwachsene Daten vom US-Immobilienmarkt hatten am Dienstag ebenso wenig einen Kurseinfluss wie eine überraschend positive Entwicklung des Verbrauchervertrauens.
Auf Interesse dürfte bei vielen Marktteilnehmern auch die geplante Halbierung der Abwicklungszeitspanne beim Aktienhandel stoßen. Das sogenannte Trade-Settlement ermöglicht den Austausch der Wertpapiere zwischen Verkäufer und Käufer. Ab diesem Dienstag halbieren sämtliche Börsenplätze in den USA, Kanada und Mexiko den Abwicklungszyklus auf einen Tag. Die Umstellung soll dazu beitragen, die Risiken im Finanzsystem zu verringern.
Unter den Einzelwerten stach Gamestop (NYSE:GME) mit einem Kurssprung von rund 22 Prozent heraus. Der Videospielhändler, dessen Aktien zuletzt wieder eine rasante Berg- und Talfahrt hingelegt hatten, nahm mit der Ausgabe zusätzlicher Aktien rund 933 Millionen US-Dollar ein.
Auffällig waren einmal mehr auch Nvidia (NASDAQ:NVDA) . Mit einem Plus von 7,5 Prozent setzten die Titel des Halbleiterherstellers ihre Rekordrally fort und eroberten den Spitzenplatz im Nasdaq 100. Seit Jahresbeginn hat sich der Aktienkurs des KI-Vorzeigeunternehmens damit schon wieder weit mehr als verdoppelt. Im Kielwasser von Nvidia ging es auch für andere Halbleiterpapiere bergauf: AMD (NASDAQ:AMD) , On Semiconductor , Qualcomm (NASDAQ:QCOM) und Intel (NASDAQ:INTC) gewannen bis zu 4,3 Prozent.
Bei Konkurrent Texas Instruments (NASDAQ:TXN) reichte es nur für einen Kursanstieg um 0,4 Prozent. Die Vermögensverwaltungsgesellschaft Elliott des aktivistischen Investors Paul Singer ist mit gut 2,5 Milliarden US-Dollar bei dem Unternehmen eingestiegen. Stacy Rasgon vom US-Analysehaus Bernstein Research monierte die Forderung Singers nach einer Senkung der Investitionen. Diese passe weder zur Wachstumsstrategie von Texas Instruments noch in das derzeitige Umfeld, das von staatlichen Subventionen bestimmt werde.
Die Anteilscheine des Technologieriesen Apple (NASDAQ:AAPL) legten um 0,2 Prozent zu. Neue Absatzzahlen signalisierten eine deutliche Erholung der iPhone-Verkäufe in China im April. Die Auslieferungen sind demnach dank Rabatten an Einzelhandelspartner um 52 Prozent gestiegen.
Die Titel von T-Mobile US (NASDAQ:TMUS) gewannen 0,5 Prozent, nachdem sie zunächst negativ auf einen angekündigten Zukauf des Mobilfunkanbieters reagiert hatten. Die Deutsche-Telekom-Tochter will sich im nächsten Milliardendeal U.S. Cellular einverleiben und dafür rund 4,4 Milliarden Dollar auf den Tisch legen. Dessen Aktien gewannen fast 4 Prozent.