NEW YORK (dpa-AFX) - Erholungsversuche am US-Aktienmarkt sind am Dienstag versandet. Vor allem die erneut stark steigenden Energiepreise machten den Aktien am Ende doch wieder einen Strich durch die Rechnung. Im Tageshoch hatte sich der Leitindex Dow Jones Industrial immerhin um fast zwei Prozent nach oben gemüht. Zum Handelsende stand für den Dow ein Minus von 0,56 Prozent auf 32 632,64 Zähler zu Buche. Auch die steigenden Renditen am US-Anleihemarkt dürften für Vorsicht im Aktienhandel gesorgt haben.
Der marktbreite S&P 500 verlor 0,72 Prozent auf 4170,70 Punkte. Der technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,39 Prozent auf 13 267,61 Zähler abwärts.
Der Handel war erneut von großer Nervosität geprägt. Das lag auch daran, dass die Energiepreise wieder kräftig zulegten. So verpasste der WTI-Ölpreis einen weiteren Höchststand seit dem Jahr 2008 nur knapp. Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erlassen die USA ein Importverbot für Öl aus Russland. US-Präsident Joe Biden unterzeichnete am Dienstag eine entsprechende Verfügung.
Mit diesen Beschränkungen dürften die USA zunächst einmal voranschreiten, schrieb Ben Laidler, Stratege der Investmentplattform eToro. Denn Europa sei weitaus abhängiger von russischem Öl als die USA und somit in Sachen Embargo nur beschränkt handlungsfähig. Die Ölimporte der USA aus Russland machten weniger als ein Prozent des gesamten Ölverbrauchs des Landes aus. Grundsätzlich bremsten die hohen Energiepreise das Wachstum und heizten die Inflation an, so Laidler.
Bei einigen der zuletzt stark gestiegenen Aktien aus der Energiebranche nahmen Anleger im Handelsverlauf allerdings Kursgewinne mit. So verloren Occidental Petroleum (NYSE:OXY), ConocoPhillips (NYSE:COP) und Marathon Oil (NYSE:MRO) an Boden. Die Papiere anderer Ölkonzerne legten dagegen weiter zu, so etwa im Dow Jones Industrial die Anteile von Chevron (NYSE:CVX) mit plus 5,2 Prozent.
An dies Spitze des Dow setzten sich die Aktien von Caterpillar (NYSE:CAT). Eine Kaufempfehlung der Investmentbank Jefferies ließ den Kurs um fast sieben Prozent steigen. Der Hersteller von Bau- und Fördermaschinen werde mittelbar von der Rally an den Rohstoffmärkten profitieren, hieß es zur Begründung.
Gleich mehrere bekannte US-Konzerne kündigten am Dienstag die Einstellung der Geschäfte in Russland an, so etwa Coca-Cola (NYSE:KO), Pepsico und Starbucks (NASDAQ:SBUX). Die Kurse der Aktien gaben um ein halbes bis vier Prozent nach.
Der Eurokurs erholte sich von den jüngsten Einbußen und lag zuletzt bei 1,0906 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0892 (Montag: 1,0895) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9181 (0,9150) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen gaben erneut nach, der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,67 Prozent auf 127,22 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 1,86 Prozent./bek/he