NEW YORK (dpa-AFX) - Vor den nachbörslich mit Spannung erwarteten Quartalszahlen von Nvidia (NASDAQ:NVDA) sind die Kurse am US-Aktienmarkt nach unten gegangen. Die Titel des Tech-Konzerns selbst verloren am Mittwoch 2,5 Prozent auf gut 125 Dollar. Das Rekordhoch bei knapp unter 141 Dollar bleibt damit aber in Reichweite.
Der technologielastige Nasdaq-100 verlor knapp zwei Stunden vor dem Börsenschluss 1,31 Prozent auf 19.325,83 Punkte. Für den Dow Jones Industrial ging es um 0,63 Prozent auf 40.988,70 Punkte nach unten. Am Montag hatte der New Yorker Leitindex ein Rekordhoch bei 41.420 Punkten erreicht. Der marktbreite S&P 500 sank am Mittwoch um 0,79 Prozent auf 5.581,12 Zähler.
Nvidia steht wie kein anderes Unternehmen an der Börse für den Hype um Künstliche Intelligenz (KI). Allein wegen des enorm gestiegenen Börsenwertes ist Nvidia imstande, weltweit die Börsen auch außerhalb des Technologiesektors zu bewegen. Nach Apple (NASDAQ:AAPL) ist Nvidia inzwischen mit Blick auf die Börsenbewertung das wertvollste Unternehmen in den USA knapp vor Microsoft (NASDAQ:MSFT) . Die Quartalszahlen von Nvidia seien deshalb so entscheidend für die weitere Börsenentwicklung, weil die Aktien mittlerweile eine sehr hohe Gewichtung im S&P 500 hätten, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Marktes.
Chipwerte standen am Mittwoch generell unter Druck. Die Stimmung wurde auch getrübt von Nachrichten von Super Micro (NASDAQ:SMCI) . Der Spezialist für Rechenzentren und Cloud Computing, der als KI-Profiteur gilt, verschiebt die Vorlage seiner Jahresbilanz. Die Aktien brachen um fast 23 Prozent ein. In dieser Woche hatten Super Micro teils schon deutlich eingebüßt, nachdem bekannt geworden war, dass Leerverkäufer das Unternehmen ins Visier genommen haben.
Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) durchbrach am Mittwoch als erstes US-Unternehmen außerhalb des Technologiesektors beim Börsenwert die Schallmauer von einer Billion US-Dollar. Die im marktbreiten S&P 500 notierten B-Aktien der Holding von Investor Warren Buffett gewannen zuletzt noch 0,4 Prozent auf rund 463 Dollar. Die für Privatanleger kaum erschwinglichen A-Aktien verbuchten einen ähnlichen Zuwachs.
Reichlich Bewegung gab es bei Aktien von Einzelhändlern. Die Sportschuh-Handelskette Foot Locker (NYSE:FL) hatte mit dem Umsatz im zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen und die Jahresziele bestätigt. Von den Fortschritten zeigten sich Investoren gleichwohl unbeeindruckt und bemängelten, dass die Jahresziele nicht erhöht worden seien. Der Kurs sackte um 10,7 Prozent ab.
Für die Anteile der Modekette Abercrombie & Fitch (NYSE:ANF) ging es um 18,5 Prozent in die Tiefe. Der Konzern hatte mit seinen Geschäftszahlen ebenfalls die bereits hohen Erwartungen übertroffen, aber das reichte offenbar nicht mehr als Kurstreiber. Die Titel hatten sich bis Ende Mai binnen eines Jahres mehr als versechsfacht.
Papiere von Nordstrom (NYSE:JWN) zogen hingegen nach einem besser als erwartet ausgefallenen Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal um fast 4 Prozent an. Für das Gesamtjahr wurde die Kaufhauskette zudem optimistischer. Letzteres trifft auch für den Einzelhändler Kohl's (NYSE:KSS) >US5002551043> zu, dessen Aktien 2 Prozent gewannen.
Aktien mit Bezug zu Kryptowährungen gaben angesichts der Turbulenzen rund um den Bitcoin nach. So büßten die Titel der Krypto-Handelsplattform Coinbase (NASDAQ:COIN) 4,5 Prozent ein und die des Krypto-Schürfers Marathon Digital (NASDAQ:MARA) 4,3 Prozent. Der Bitcoin war wieder unter die Marke von 60.000 Dollar gerutscht und hatte alle Gewinne abgeben, die er nach der Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell in Jackson Hole eingefahren hatte.