WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montag mit schweren Kursverlusten geschlossen. Der ATX fiel um 1,75 Prozent auf 3079,30 Punkte. Eröffnet hatte der österreichische Leitindex zunächst noch klar im Plus. In der ersten Handelsstunde stieg er um knapp 0,8 Prozent bis auf 3158,77 Zähler. Schon bis Mittag gab er seine Gewinne jedoch wieder ab. Nach einer schwachen Eröffnung an den New Yorker Börsen brach der ATX dann regelrecht ein und beendete den Handelstag schlussendlich im tiefroten Bereich.
Als großer Unsicherheitsfaktor an den Märkten gelten weiterhin die Entwicklungen rund um den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU). Noch immer ist fraglich, ob das britische Parlament der erzielten Vereinbarung mit der EU zustimmen wird. Zudem könnte Premierministerin Theresa May sogar ein Misstrauensvotum drohen.
Bei den Einzelwerten in Wien rutschten die in diesem Jahr sehr gut gelaufenen Aktien des Verbund mit einem Minus von 4,29 Prozent auf 36,60 Euro ab und waren damit schwächster ATX-Wert. Seit Jahresbeginn weisen die Titel des Stromkonzerns aber immer noch eine positive Performance von über 80 Prozent auf.
Sehr schwach zeigten sich zum Wochenauftakt außerdem die Papiere von Schoeller-Bleckmann. Die Talfahrt der Aktien des Ölfeldausrüsters setzte sich mit einem Minus von 4,06 Prozent auf 65,05 Euro fort, womit sie den tiefsten Stand seit September 2017 erreichten. Von ihrem Mitte Mai erreichten Jahreshoch bei 111,60 Euro haben die Titel über 40 Prozent ihres Werts eingebüßt.
Verluste von über drei Prozent verzeichneten im ATX außerdem die Papiere des stark am britischen Markt engagierten Baustoffherstellers Wienerberger (17:WBSV) (minus 3,66 Prozent auf 19,21 Euro) und die Titel des Leiterplattenherstellers AT&S (minus 3,40 Prozent auf 17,62 Euro).
Weiter abwärts ging es auch für die Titel der Post mit einem Minus von 2,67 Prozent auf 33,54 Euro. Seit der Zahlenvorlage am vergangenen Donnerstag haben die Papiere über sieben Prozent nachgegeben. Die Post hatte dabei mitgeteilt, dass sich das Wachstum im Paketgeschäft auch wegen der Eigenzustellung von Amazon (2:AMZN) im Raum Wien künftig in den niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich abschwächen wird, nach zehn Prozent Wachstum in diesem Jahr und 20 Prozent im Vorjahr.