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Aktien Wien Schluss: Deutliche Verluste - Sorgen um 'Grexit' belasten den ATX

Veröffentlicht am 05.01.2015, 18:15
Aktualisiert 05.01.2015, 18:18
Aktien Wien Schluss: Deutliche Verluste - Sorgen um 'Grexit' belasten den ATX
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WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Montag mit spürbaren Verlusten in die Woche gestartet. Der ATX (ATX) fiel bis Handelsschluss um 2,85 Prozent auf 2128,68 Punkte. Der Wochenauftakt an den europäischen Börsen stand bereits unter einem schlechten Stern: Am Wochenende hatte der "Spiegel" berichtet, dass die deutsche Regierung vor den griechischen Neuwahlen einen Austritt des Landes aus der Eurozone für "verkraftbar" hält. Alexis Tsipras, Chef des griechischen Linksbündnisses Syriza, wertet die Debatte um den Euro-Austritt als Schreckgespenst der politischen Gegner.

Einige Experten sehen ein Ausscheiden der Griechen als möglich an - nicht zuletzt, da andere krisengebeutelte Staaten wie Spanien oder Irland etwas besser dastehen als in den Jahren 2010 und 2011. Demgegenüber fordert Syriza-Chef Tsipras einen umfassenden Schuldenerlass und Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB).

Dass die EZB bereits bei ihrer nächsten Sitzung am 22. Januar breit angelegte Anleihekäufe vornehmen könnte, wurde nun wieder etwas wahrscheinlicher. Denn im Dezember ist die deutsche Teuerungsrate deutlich gesunken und hat das niedrigste Niveau seit Oktober 2009 erreicht. Im Jahresvergleich lag die Teuerung bei 0,2 Prozent und damit unter den erwarteten 0,3 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat blieben die Verbraucherpreise im Dezember stabil. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet.

Vor dieser Kulisse und angesichts eines weiter sinkenden Ölpreises rasselten einige Aktienkurse bergab. Der Brent-Ölpreis tauchte mit einem Minus über fünf Prozent etwas unter sein tiefstes Niveau der vergangenen fünfeinhalb Jahre. Für die Aktien der Ölkonzerne bedeutete dies ein herbes Minus von über sechs Prozent. In Wien verloren die Aktien von OMV (FSE:OMV) (EAV:OMV) 6,26 Prozent und SBO 1,90 Prozent. Der Euro wiederum sackte deutlich unter 1,19 Dollar auf seinen tiefsten Stand seit März 2006.

Der schwache Ölpreis brachte auch den Rubel neuerlich ins Schleudern - eine Entwicklung, die der Aktie der Raiffeisen (FSE:RAW) (EAV:RIBH) Bank International (RBI) im Dezember ein Rekordtief von 10,48 Euro eingebrockt hatte. Nachdem die Bank am Montagnachmittag mitgeteilt hatte, dass die Planung für ihr Russland-Geschäft überarbeitet werden müsse, brach die Aktie um 7,66 Prozent auf 11,69 Euro ein. Eine "Anpassung des Firmenwerts der russischen Einheit" könnte erforderlich sein, hatte die RBI mitgeteilt.

Der Wert der russischen Tochter ist wegen des Rubelkursverfalls allein zwischen Juni und Ende Dezember 2014 von umgerechnet 237 Millionen auf 148 Millionen Euro gerutscht - noch ohne Firmenwertabschreibung. Im Nettogewinn der RBI würde sich eine solche Abschreibung niederschlagen, nicht aber beim regulatorischen Kapital, teilte die Bank mit. Auch wenn die Abschlussprüfung der russischen Tochter für 2014 noch nicht endgültig sei, werde der Gewinn der Russlandsparte "deutlich über 300 Millionen Euro liegen". Erst vergangene Woche hatte RBI-Chef Sevelda die Anleger auf Abschreibungen bei der ukrainischen Tochter Bank Aval eingestimmt.

Doch nicht nur Erste Group (FSE:EBO) (EAV:EBS) (minus 3,41 Prozent) folgten der RBI in die Verlustzone: Auch die Aktien von Voestalpine (FSE:VAS) (EAV:VOE) (minus 4,63 Prozent), Verbund (minus 3,98 Prozent) und Immofinanz (minus 2,54 Prozent) verloren deutlich an Wert. Obenauf zeigten sich hingegen Buwog mit plus 1,52 Prozent auf 16,65 Euro. Zuvor hatten die Analysten der Berenberg Bank ihr Kursziel für die Aktien des österreichischen Immobilienunternehmens von 17,50 Euro auf 19,00 Euro angehoben und ihre Anlageempfehlung "Buy" bestätigt.

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