AkzoNobel befindet sich in einem schwierigen Umstrukturierungsprozess. Die Zahlen sind deshalb eher durchwachsen ausgefallen. Im Geschäftsjahr 2017 konnte der Umsatz um 1,9% auf rund 9,6 Mrd € gesteigert werden. Allerdings hat der Konzern hier die Zahlen bereits korrigiert und den Bereich der Spezialchemie vollständig aus den Vorjahreswerten herausgerechnet. Andernfalls wäre das Ergebnis noch schlechter ausgefallen. Unterm Strich ging der Gewinn um 14,2% auf 832 Mio € zurück. Im 1. Quartal hat sich das schlechte Bild des Geschäftsjahres fortgesetzt.
Der Umsatz sank um 8,5% auf rund 2,2 Mrd €. Unterm Strich ging der Gewinn um 6% auf 0,47 € pro Aktie zurück. Viel wichtiger als die aktuellen Ergebnisse ist aber der gewaltige Umstrukturierungsprozess. AkzoNobel hat sich von seinem Geschäftsbereich der Spezialchemie vollständig getrennt. Dieser Bereich umfasste rund 9.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von fast 5 Mrd €.
Ein Käufer hat sich für diesen hochspezialisierten Bereich schnell gefunden. Mit der Carlyle-Group und dem Staatsfonds CIC aus Singapur wurde ein Kaufpreis von 10 Mrd € vereinbart. Mit dem frischen Geld möchte AkzoNobel seine bestehenden Geschäftsbereiche weiter ausbauen. Damit soll AkzoNobel zu einem führenden Anbieter für Farben und Beschichtungen werden. Diese Konzentrationsstrategie kann aufgehen, birgt zunächst aber viele unternehmerische Risiken. Ob der Plan aufgeht, wird sich in den nächsten Monaten entscheiden.
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Ein Beitrag von Volker Gelfarth.