Das Schweizer Luxusgüterimperium Richemont (SIX:CFR) hatte im Mai den Übernahmeprozess der „Yoox-Net-a-porter Group“ (YNAP) für rund 2,8 Milliarden Euro abgeschlossen. YNAP selbst war 2015 durch einen Zusammenschluss der „Yoox Group“ und der „The Net-a-Porter Group“ entstanden. Das in Italien sitzende Unternehmen ist als Online-Versandhaus tätig und verkauft über das eigene Webportal Artikel von circa 650 Modemarken in 170 Länder.
Nun wollen die Schweizer ihrer Tochtergesellschaft offenbar den Weg nach China ebnen – mit einer Alibaba-Kooperation, wie der in Bellevue sitzende Konzern kürzlich bekannt gab.
Joint-Venture für chinesischen Luxusmarkt gegründet
Demnach werde YNAP gemeinsam mit dem chinesischen Tech-Giganten ein Joint-Venture gründen. Das Gemeinschaftsunternehmen soll zwei Mobile-Apps für YNAP und dessen Heerenmode-Portal „Mr. Porter“ entwickeln. Alibaba (NYSE:BABA) werde hierfür sowohl die nötige technologische Infrastruktur als auch das Marketing und die Logistik bereitstellen.
Zudem soll das Joint-Venture Online-Shops auf einer Plattform für Luxusprodukte beim chinesischen Internet-Konzern einrichten, hieß es. Die Plattform „Tmall Luxury Pavilion“ sei laut Angaben bereits im letzten Jahr ins Leben gerufen worden und ziele darauf ab, den Kunden die gleiche Exklusivität zu bieten wie in physischen Läden.
Richemont wolle „bedeutender Player im Online-Markt“ werden
„Chinesische Kunden im In- und Ausland sind eine zunehmend wichtige Kundenbasis für die Luxusgüterindustrie im allgemeinen und für Richemont im Speziellen. Unser digitales Angebot in China steckt aber noch in den Kinderschuhen“, konstatierte Richemont-Boss Johann Rubert. „Mit Alibaba möchten wir nun ein bedeutender Player im Online-Markt werden.“
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.