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Alle Prognosen für 2024 sind falsch

Veröffentlicht am 28.12.2023, 09:21
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Investing.com – Wer sich schon länger mit den Finanzmärkten beschäftigt, dem dürfte aufgefallen sein, dass die großen Finanzinstitute mit ihren Prognosen regelmäßig daneben liegen. Das liegt jedoch nicht zwangsläufig daran, dass hier ausschließlich unfähige Experten arbeiten, sondern ist der Tatsache geschuldet, dass die positiven Zukunftsaussichten ausschließlich kreiert werden, um die Verkäufe anzukurbeln.

Für das Jahr 2024 gibt es reichlich Prognosen, die genau darauf abzielen. Auf jeweils dutzenden Seiten wird gestützt von unzähligen Zahlen und Charts dargelegt, warum dieses oder jenes für die Märkte positiv sein wird. Doch kaum einer liest sich das in Gänze durch und so bleiben die Ungereimtheiten oft im Verborgenen, wie Zerohedge feststellt.

Der Goldman Sachs-Chefstratege David Kostin veröffentlichte seine Prognose für 2024 am 15. November. Aber diese musste alsbald revidiert werden, weil die Reaktion des Marktes auf den Kurswechsel der Fed so positiv war, dass das Jahresendziel des S&P 500 für 2024 nicht mehr optimistisch genug war.

Ursprünglich ging Kostin davon aus, dass es für den S&P 500 bis auf 4700 Punkte nach oben geht. Doch jetzt, wo dieses Ziel bereits erreicht ist, musste natürlich nachgelegt werden.

Das neue Ziel beträgt 5100 Punkte, was beweist, dass all diese Prognosen mit dem Marktgeschehen überhaupt nichts zu tun haben, wie es auf Zerohedge heißt:

"Nur wenige Stunden später wurden wir erneut eines Besseren belehrt, als Kostin eine brandneue Prognose veröffentlichte, in der er sein Magnum Opus von 2023 (das wiederum niemand gelesen hatte) ins Lächerliche zog und sein Kursziel für 2024 kühn von 4.700 auf 5.100 anhob. Aber warum überhaupt? Schließlich hatte sich im Vormonat (als die umfassende Jahresprognose für 2024 veröffentlicht wurde, eine Prognose, die, wie der Name schon sagt, für ein Jahr gültig ist) außer Powells dovish Pivot nichts weiter geändert. Doch da der S&P sein Ziel für das Jahresende 2024 bereits erreicht hatte, musste Kostin eine kühnere, aggressivere Prognose abgeben (denn man sollte nie vergessen, dass an der Wall Street nur der Kurs zählt, egal wie man ihn erreicht), und genau das tat er, indem er einen Anstieg des Marktes um 8 % (von 4.700) auf 5.100 erwartete, denn "die nachlassende Inflation und die Lockerung der Fed werden die realen Renditen niedrig halten und ein KGV-Multiple von mehr als 19 unterstützen."

All das ist deshalb sehr merkwürdig, weil Goldman jetzt argumentiert, dass die vom Markt eingepreisten sechs Zinssenkungen für 2024 auf noch robustere Wirtschaftsdaten treffen werden. Das BIP-Wachstum soll am oberen Ende des langfristigen Trends liegen, während die PCE-Inflation sich in der zweiten Jahreshälfte schnell dem 2-Prozent-Ziel nähert und die Arbeitslosenquote niedrig bleibt.

Spätestens an dieser Stelle sollte man als Privatanleger stutzig werden. Warum rechnet Goldman Sachs (NYSE:GS) für 2024 überhaupt mit fünf Zinssenkungen, während die Fed nur drei auf ihrem Plan hat? Wird die Zentralbank die Zinsen wirklich schneller senken, obwohl sich das Wirtschaftswachstum verbessert, die Arbeitslosenquote niedrig ist und die Löhne steigen?

Für diese wichtige Frage liefern die Goldman-Ökonomen keine Antwort, und so kommt Zerohedge zu dem folgenden Fazit:

"... wir stehen nun vor noch mehr Fragen als zuvor, was uns zu der Schlussfolgerung veranlasst, dass wieder einmal - wie jedes Jahr zuvor - entweder die optimistische Marktprognose von Goldman oder ihre noch optimistischere Wirtschaftsprognose völlig falsch sein wird. Höchstwahrscheinlich beides."

Wie eingangs erwähnt geht es an der Börse nicht darum, zutreffende Prognosen zu erstellen - es dreht sich alles darum, die Kurse hochzutreiben, was am besten gelingt, indem gemeinschaftlich Optimismus verbreitet wird.

Doch was Goldman in Aussicht stellt, ist nicht das von der Fed anvisierte Soft-Landing, sondern eine Landung der US-Zentralbank, wie sie ihr in ihrer bisherigen Geschichte noch nicht gelang. Das Wirtschaftswachstum zieht weiter an, die Inflation sinkt auf 2 Prozent und das steigende Haushaltsdefizit spielt genauso wenig eine Rolle, wie die 100 Milliarden Dollar, welche die Fed dem Markt monatlich an Liquidität entzieht.

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