Staatsfonds können für Foolishe Investoren auch immer ein wenig Inspiration sein. Sie gelten schließlich als größere Vermögensverwalter beziehungsweise institutionelle Investoren, die ein gigantisches Vermögen verwalten. Nicht selten sind es deutlich zwei- bis dreistellige Milliardenvolumina.
Wie auch immer: Auch der südkoreanische Staatsfonds, die Korea Investment Corporation, gehört zu einem solchen Vermögensverwalter. Mit einem Volumen von 28,3 Mrd. US-Dollar investiert in ca. 678 verschiedene Holdings können wir von einem bedeutenden Gewicht ausgehen.
Jetzt gibt es jedenfalls ein neues Update dieses Staatsfonds, was eine bemerkenswerte Entwicklung zeigt: Unter anderem Beteiligungen an Apple (NASDAQ:AAPL) und Alibaba (NYSE:BABA) wurden reduziert, dafür hat es Value-Aufstockungen gegeben. Das wollen wir im Folgenden etwas näher beleuchten.
Korea: Weg von US-Tech, hin zu Value! Wie wir mit Blick auf das Update zum dritten Quartal erkennen können, gab es einen möglicherweise bedeutenden Wechsel im Anlageansatz dieses Staatsfonds. Unter anderem ist die Apple-Position um 7 % beziehungsweise 1,188 Mio. Anteilsscheine reduziert worden. Trotzdem bleibt der Kultkonzern aus Cupertino weiterhin eine größere Beteiligung. Auch das Aktienpaket an Alibaba ist um 19 % reduziert worden. Allerdings ist das nicht alles.
Auch Beteiligungen an Microsoft (NASDAQ:MSFT), Facebook (NASDAQ:FB), Amazon (NASDAQ:AMZN) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) sowie am US-Kreditkartenunternehmen Mastercard (NYSE:MA) sind reduziert worden. Durchaus eine spannende Verkaufswelle, die hier losgetreten worden ist.
Dafür hat es allerdings auch zwei Investitionen gegeben: So wurde das Aktienpaket an BlackRock aufgestockt, auch General Motors (NYSE:GM) als US-amerikanischer Autobauer ist nachgekauft worden. Der Paradigmenwechsel scheint daher US-Aktien nicht in Gänze ausschließen zu wollen.
Ein langfristig orientierter Ansatz? Möglicherweise verfolgt der Korea-Fonds damit einen Ansatz, der längerfristig orientiert sein könnte. Wobei unternehmensorientiert Tech-Aktien natürlich viel Potenzial besitzen könnten. Was diese Aktien jedoch gemein haben, ist das Folgende: Sie sind allesamt ordentlich gestiegen. Beziehungsweise gelten in Teilen als vergleichsweise teuer.
Natürlich hat der Fonds die Aktienpakete nicht verkauft, allerdings in Teilen bedeutend reduziert. Das könnte darauf hindeuten, dass das Potenzial bei den Tech-Aktien nicht mehr so groß ist. Auch der Shift hin zu Value-Aktien wie General Motors, die ein Turnaround-Potenzial besitzen könnten, spricht dafür. Hier ist die Bewertung noch preiswert. Zumindest wenn die Automobilindustrie wieder zu ihrer alten Stärke zurückfindet.
BlackRock hingegen könnte als zeitlose Investition gelten. ETFs und Passivfonds florieren fast zu jeder Zeit. Das ist ein klassisches unzyklisches Investment, womit der Fonds auf den Trend hin zu einfachen, passiven Varianten setzt. Beziehungsweise auf einen klaren Marktführer innerhalb dieses Marktes.
Käufe und Verkäufe nicht überbewerten Natürlich sollten Foolishe Investoren diese Aktivitäten nicht überbewerten. Zumal die gehaltenen Aktienpakete an den Tech-Aktien weiterhin groß sind. Allerdings ist es trotzdem bemerkenswert, wie der Korea-Staatsfonds jetzt agiert.
Value könnte gefragter sein. Tech-Aktien sind gemieden, sogar teilweise reduziert worden. Ob du dir von diesem Wechsel etwas abschauen möchtest oder solltest? Musst du nicht. Aber es könnte clever sein, über diese Schritte nachzudenken.
Vincent besitzt Aktien von Alibaba. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn (NYSE:LNKD) und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding Ltd., Alphabet (A-Aktien), Alphabet (C-Aktien), Amazon, Apple, Facebook und Microsoft und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon, Long Januar 2021 $85 Calls und Short January 2021 $115 Call auf Microsoft.
Motley Fool Deutschland 2020