Mitten im August rüstet sich Amazon (NASDAQ:AMZN) für das Weihnachtsgeschäft. Das Unternehmen habe damit begonnen, für seine neun deutschen Logistikzentren mehr als 13.000 Saisonarbeitskräfte zu rekrutieren, teilte der Online-Versandhändler am Dienstag in München mit. Die Stellen sind befristet und werden den Angaben zufolge mit mindestens zehn Euro brutto bezahlt. Hinzu kämen "attraktive Zusatzleistungen wie monatliche Bonuszahlungen".
Amazon befindet sich wegen der Bezahlung in seinen Logistikzentren im Dauerkonflikt mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. In den Versandzentren wird deshalb seit April 2013 immer wieder gestreikt; in den vergangenen beiden Jahren war auch das Weihnachtsgeschäft betroffen.
Verdi will für die Beschäftigten Verträge nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels durchsetzen. Der US-Konzern weigert sich aber, einen Tarifvertrag für seine Mitarbeiter in Deutschland auszuhandeln, und orientiert sich bei der Bezahlung an der Logistikbranche. Amazon betont in dem Tarifstreit immer wieder, ein guter Arbeitgeber zu sein und vergleichsweise hohe Löhne zu zahlen.
Amazon betreibt in Deutschland neun Logistikzentren an acht Standorten: Zwei befinden sich in Bad Hersfeld, jeweils eins in Brieselang, Graben, Koblenz, Leipzig, Pforzheim, Rheinberg und Werne.