Seit Wochen rührt der US-Onlineriese Amazon (NASDAQ:AMZN) kräftig die Werbetrommel für eine ausgedehnte Rabattaktion – den sogenannten „Amazon Prime Day“. Während des Events, das vom 16. Juli (12 Uhr) bis 17. Juli (24 Uhr) andauert, sollen Kunden mit besonders stark reduzierten Schnäppchen gelockt werden.
Für die Gewerkschaft Verdi wiederum offenbar die beste Gelegenheit, um öffentlichkeitswirksam auf den seit Jahren schwelenden Arbeitskampf rund um die Verteilzentren des US-Konzerns aufmerksam zu machen.
Verdi ruft zu Streiks auf
So seien Amazon-Mitarbeiter in Deutschland aufgerufen, während der intensiven Schnäppchen-Aktion am Dienstag ihre Arbeit niederzulegen, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Montag mitteilte.
Hierzulande seien die Verteilzentren Leipzig, Graben, Bad Hersfeld, Koblenz sowie Rheinberg betroffen, wie Verdi am Montag bekannt gab. „Die Botschaft ist klar: Während der Onlineriese sich bereichert, wird an der Gesundheit der Beschäftigten gespart“, so der unmissverständliche Kommentar von Verdi-Vorstand Stefanie Nutzenberger, die zudem die Weigerung Amazons, einen ordentlichen Tarifvertrag zu schließen, erneut kritisierte.
Verdi vs. Amazon – eine langjährige Auseinandersetzung
Zur Einordnung: Der Tarifkonflikt zwischen Verdi und Amazon dauert hierzulande bereits seit 2013 an. Die Gewerkschaft fordert tarifliche Regelungen für in deutschen Amazon-Versandzentren angestellte Mitarbeiter, wie sie im Versand- und Einzelhandel üblich seien. Der US-Gigant hingegen nimmt für den Konzern lukrative Vereinbarungen der Logistikbranche als Gehaltsmaßstab und sieht sich selbst als „verantwortungsvoller Arbeitgeber“.
Neben den umstrittenen Löhnen hatte Verdi zuletzt auch den wachsenden Druck seitens Amazon kritisiert, der gerade im Zuge arbeitsintensiver Events, wie eben dem Prime Day, deutlich zu hart ausfalle.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.