Investing.com - Der E-Commerce-Riese Amazon (NASDAQ:AMZN) legte gestern gute Quartalszahlen vor - zumindest auf den ersten Blick. Sowohl der Gewinn je Aktie als auch der Umsatz übertrafen die Erwartungen. Das Papier schoss anschließend zunächst knapp 3 Prozent hoch.
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Umsatzerwartung, Amazon Prime Abonnenten und stagnierendes AWS-Geschäft belasten die Stimmung
Der zweite Blick hinterließ jedoch Ernüchterung bei den Anlegern. Der Grund: Die Umsatzerwartung war geringer als erwartet und der Finanzchef von Amazon Olsavsky sagte, die Investitionen werde man im laufenden Jahr deutlich herauffahren. Darüber hinaus war der Umsatzerlös im sonst so starken Weihnachtsquartal der geringste seit dem ersten Quartal 2015. Eine Wachstumsverlangsamung war auch bei den so wichtigen Abonnementdienste wie Amazon Prime zu verzeichnen. Von einem Wachstum von 50 Prozent in den letzten Quartalen sank die Rate auf 26 Prozent. Die so wichtigen AWS-Umsätze, also Cloud-Computing-Geschäfte, stiegen zwar um solide 7,43 Milliarden Dollar, aber auch hier fiel der Wachstumsclip im Vergleich zu den Vorquartalen eher moderat aus.
Die Amazon-Aktie im Chartcheck (Tages- und Wochenbasis)
Der Breakout über das Hoch vom 18. Januar bei 1.716,20 Dollar erwies sich im nachbörslichen Geschäft als nicht nachhaltig. Die Amazon-Aktie (NASDAQ:AMZN) verlor nach US-Börsenschluss 4,92 Prozent auf 1.634 Dollar.
Charttechnisch ist zwar noch kein Schaden entstanden, aber sollte das Papier die ach so wichtige psychologische Marke von 1.600 Dollar unterschreiten, droht eine neue Abwärtswelle, die die Amazon-Aktie zunächst auf die Rückseite der zuletzt durchbrochenen Abwärtstrendlinie bei akt. 1.523 Dollar fallen lassen könnte.
Sollte sich dieser Bereich als keine ausreichende Unterstützung erweisen, könnte es weiter in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1.472 bis 1.432 Dollar gehen.
Die technischen Indikatoren auf Tagesbasis gestalten sich zwar noch positiv, dürften aber aufgrund der gestrigen Verluste nach US-Börsenschluss deutlich an Momentum eingebüßt haben.
Im Wochenchart kam es im trendfolgenden MACD zu einem Ausstiegssignal aus Shortpositionen. Hier gilt es aber den Wochenschlusskurs abzuwarten. Der RSI hat indes einen Doppelboden positiv aufgelöst. Aber auch hier gilt: achten Sie auf den Wochenschluss.
Aufgrund der o.g. Parameter könnte Amazon nach der jüngsten Rallye eine Verschnaufpause einlegen. Eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung ist erst über 1.736 Dollar zu erwarten. Nächstes Ziel dann 1.788 Dollar.
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von Robert Zach