Investing.com - Die Quartalszahlen von Amazon (NASDAQ:AMZN) überraschen die Anleger an der Wall Street zunächst positiv. Der Aktienkurs des E-Commerce-Riesen gab nach einem kurzen Aufwärtsimpuls seine Gewinne jedoch wieder ab und verlor mehr als 4 Prozent. Grund war zum einen der Umsatzausblick für das erste Quartal, der von 61 Milliarden auf eine Spanne von 56 bis 60 Milliarden Dollar heruntergesetzt wurde, und zum anderen die Aussage des Finanzvorstands Olsavsky, wonach man die Investitionen im laufenden Jahr deutlich herauffahren werde.
"Es ist zu erwarten, dass die Investitionen im Vergleich zu 2018 steigen", sagte Olsavsky.
Der Umsatz und Gewinn je Aktie im Überblick
Amazon wies Umsatzerlöse in Höhe von 72,4 Milliarden Dollar (+19,4 Prozent) aus. Die von Investing.com im Vorfeld der Quartalszahlen befragten Analysten rechneten mit einem Umsatzplus von 71,8 Milliarden Dollar. Damit übertraf das Umsatzwachstum die Erwartung der Experten. Jedoch war das Plus von 19,7 Prozent der geringste Umsatzsprung seit dem ersten Quartal 2015.
Good to know: Im vierten Quartal macht Amazon in der Regel den größten Umsatz, weil das Schlussquartal das Weihnachtsgeschäft umfasst.
Im Gesamtjahr erwirtschafte Amazon ein Umsatzplus von 232,9 Milliarden Dollar und überbot damit zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte die Marke von 200 Milliarden Dollar.
Den Gewinn je Aktie konnte der Online-Gigant von 3,75 Dollar vor einem Jahr auf 6,04 Dollar steigern. Erwartet wurde von Analysten ein Gewinn je Aktie von 5,64 Dollar.
Weitere Zahlen können Sie hier einsehen.
Der Umsatz der wichtigen Sparte Amazon Web Services
Die Umsätze in der wichtigen Sparte Amazon Web Services (Cloud-Computing-Sparte) stiegen um 7,43 Milliarden Dollar von 5,11 Milliarden Dollar in der Vorjahresperiode. Die Cloud-Computing-Sparte repräsentiert 10 Prozent der Gesamtumsätze von Amazon. Analysten hatten mit einem Umsatz bei den AWS von 7,29 Milliarden Dollar gerechnet.
Der Nordamerika-Umsatz
In Nordamerika stiegen die Umsätze nur um 18 Prozent nach einem Plus von 42 Prozent in der Vorjahresperiode, während die internationalen Erlöse sich von einem Umsatzplus von 29 Prozent auf 15 Prozent verlangsamten.
Die Abonnementdienste wie Amazon Prime
Abonnementdienste wie Amazon Prime verzeichneten zwar nach wie vor ein solides Wachstum von 26 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Verglichen mit einer Wachstumsrate von mehr als 50 Prozent in den letzten Quartalen war das aber eher schwach.
Der Geschäftsausblick
Für das nächste Quartal rechnet Amazon mit einem Umsatz von 56 Milliarden Dollar bis 60 Milliarden Dollar. Die Wall Street rechnete 60,99 Milliarden Dollar.
Das Betriebsergebnis im Auftaktquartal sieht Amazon in einer Spanne von 2,3 Milliarden Dollar bis 3,3 Milliarden Dollar. In der Vorjahresperiode lag es bei 1,9 Milliarden Dollar.
Das sagt Amazon-Chef Jeff Bezos
"Alexa war während ihrer Urlaubszeit sehr beschäftigt. Echo Dot war der meistverkaufte Artikel in allen Produktkategorien hinweg bei Amazon weltweit, und die Kunden kauften Millionen weiterer Geräte aus der Echo-Familie im Vergleich zur Vorjahresperiode", sagte Bezos im Anschluss an die Quartalszahlen.
Der Conference Call
Der Amazon Finanzchef Olsavsky betonte während des Conference Calls im Anschluss an die Quartalszahlen Gegenwinde von den Wechselkursen. Darüber hinaus äußerte er sich besorgt über die Umsatzaussichten in Indien angesichts neuer E-Commerce-Regeln für ausländische Online-Händler wie Amazon und Flipkart.
Den kompletten Text zum Conference Call gibts hier.
Die Reaktion der Amazon-Aktie
Die Amazon-Aktie (NASDAQ:AMZN) sank nach US-Börsenschluss um 4,92 Prozent auf 1.634 Dollar. Im Dezember war das Papier noch für 1.309 Dollar zu haben.
Nach dem Horror-Monat Dezember war der Auftaktmonat Januar der beste Monat für Dow Jones, S&P 500, NASDAQ Composite und Russell 2000 seit Oktober 2015.
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von Robert Zach