NEW YORK/ZÜRICH (dpa-AFX) - Analysten sehen für die Aktien von Bayer (ETR:BAYN) auch nach der starken Kursentwicklung der vergangenen Monate noch Luft nach oben. Allerdings gehen die Meinungen darüber auseinander, ob das Potenzial der Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns für einen Kauf noch ausreicht.
Nein, glaubt etwa Experte David Evans von der Schweizer Großbank UBS. Er schraubte zwar sein Kursziel um 11 auf 148 Euro nach oben und sieht damit auf dem aktuellen Kursniveau von etwa 137 Euro Spielraum von rund 8 Prozent. Dennoch strich er in einer Studie vom Donnerstag seine Kaufempfehlung und bewertet die Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns nun mit "Neutral".
Nach dem starken Lauf der Aktie sei es Zeit für eine Pause, schrieb Evans. Das Potenzial des Agrargeschäfts CropScience und der Produkt-Pipeline des Pharmabereichs erschienen langsam angemessen bewertet. Sicherlich sei noch Luft nach oben, doch müsse Bayer im laufenden Jahr und darüber hinaus auch liefern. Deutlich mehr traut Analyst Keyur Parekh von der US-Investmentbank Goldman Sachs den Aktien zu. Er hob sein Kursziel von 140 auf 160 Euro an und beließ die Papiere auf der "Conviction Buy List". Er signalisiert damit besonders großen Optimismus. Bayer profitiere von der vermutlich soliden Entwicklung wichtiger Produkte, positiven Währungseffekten sowie der Übernahme des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten von Merck (NYSE:MRK) & Co, schrieb Parekh in einer Studie. Die Unternehmensprognosen für 2015 und 2016 erschienen konservativ.
Zudem sollte die geplante Abspaltung der Kunststoffaktivitäten Parekh zufolge die Gewinnmargen des Dax-Konzerns (DAX) vorantreiben. Durch den Schritt werde Bayer stärker auf das werthaltigere Geschäft ausgerichtet.
Mit der Einschätzung "Buy" raten die Analysten von Goldman Sachs zum Kauf der Aktie. Mit dem Zusatz "Conviction Buy List" sehen die Analysten besonderes Potenzial für die Titel.
Die UBS geht bei der Einstufung "Neutral" davon aus, dass der Gesamtertrag der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um bis zu sechs Prozent über oder unter der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt.