NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem positiven Ausgang des Atomkosten-Stresstests für die Energieversorger Eon (ETR:EOAN) und RWE (XETRA:RWEG) erwartet die US-Investmentbank Goldman Sachs eine deutliche Erholung der entsprechenden Aktienkurse. Analystin Deborah Wilkens bestätigte deshalb ihre Kaufempfehlung für das RWE-Papier. Die Eon-Aktie beließ sie auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 17 Euro.
Nach Einschätzung der Bundesregierung können die vier großen Stromkonzerne in Deutschland die Milliardenkosten des Atomausstiegs bewältigen. "Die Vermögenswerte der Unternehmen decken in der Summe die Finanzierung des Rückbaus der Kernkraftwerke und der Entsorgung der radioaktiven Abfälle ab", hatte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel gesagt und auf ein entsprechendes Gutachten von Wirtschaftsprüfern verwiesen. "Mit diesen Feststellungen haben Spekulationen über einen etwaigen Bedarf für höhere Rückstellungen in den Bilanzen keine sachliche Grundlage", hatten die Versorger danach mitgeteilt.
Nun bestehe endlich Klarheit in die Frage der Rückstellungen für etwaige Atomkosten-Risiken, schrieb Wilkens. Dies sorge auch für deutlich mehr Transparenz in den Bilanzen beider Unternehmen und berge entsprechend hohes Bewertungspotenzial bei den Versorgertiteln. So habe die Eon-Aktie alleine in puncto Netzgeschäft und im Segment Erneuerbare Energien einen Spielraum nach oben von 11 Euro je Aktie.
Allein in den vergangenen zwei Monaten hatten sich beide Aktien deutlich schlechter als zum Vergleich herangezogenen Branchenindizes entwickelt.
Bei Aktien mit der Einstufung "Buy" rechnet Goldman Sachs auf dem aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu anderen von der Bank beobachteten Unternehmen aus der gleichen Branche mit einem hohen Renditepotenzial. Befindet sich die Aktie zusätzlich auf der "Conviction Buy List", ist das Kurspotenzial im Branchenvergleich besonders hoch. Analysierendes Institut Goldman Sachs.