Mehr als vier Monate nach der Einigung auf die Übernahme des japanischen Elektronikkonzerns Sharp durch den taiwanischen Apple-Zulieferer Foxconn haben die chinesischen Kartellbehörden grünes Licht gegeben. Damit hat Sharp nun Zugriff auf das Geld von Foxconn, wie der japanische Konzern am Freitag mitteilte. Der Mutterkonzern von Foxconn, Hon Hai, zahlt 388 Milliarden Yen (3,4 Milliarden Euro) für einen 66-Prozent-Anteil an Sharp.
Zudem habe Sharp die Zusicherung neuer Kredite in Höhe von 300 Milliarden Yen erhalten, teilte das Unternehmen mit. Der Aktienkurs an der Börse von Tokio schloss fast 20 Prozent im Plus.
Mit der Mehrheits-Übernahme wird erstmals ein großer japanischer Elektronikkonzern Teil eines ausländischen Unternehmens. Konzernchef Kozo Takahashi trat am Freitag zurück, zu seinem Nachfolger soll am Samstag Tai Jeng-wu gewählt werden, ein Vertrauter von Hon-Hai-Chef Terry Gou.
Sharp hatte dem Geschäft schon im Februar zugestimmt, beschlossen wurde es aber erst Ende März zu einem deutlich niedrigeren Preis als ursprünglich vereinbart. Sharp und Hon Hai arbeiten bereits seit Jahren bei der Technologie für Großbildschirme zusammen und nutzen gemeinsam eine Fabrik im japanischen Sakai.
Sharp steckt seit längerem in der Krise, unter anderem wegen der scharfen Konkurrenz bei Technologien für LCD-Bildschirme und der Finanzkrise von 2008 und 2009. Berichten zufolge soll China die Zustimmung zur Übernahme durch Foxconn verzögert haben.