London (Reuters) - EasyJet (LON:EZJ) blickt angesichts wachsender Sicherheitsbedenken und dem Brexit-Votum mit Skepsis in die Zukunft.
Der weitere Verlauf des Jahres lasse sich nicht vorhersagen, erklärte Europas zweitgrößter Billigflieger am Donnerstag. Währungsschwankungen nach der Entscheidung der Briten für den EU-Austritt, der Anschlag in Nizza und der Putschversuch in der Türkei hätten Fluggäste verunsichert. Die Vorstandsvorsitzende Carolyn McCall sagte, EasyJet agiere in dem schwierigsten Umfeld, seit sie 2010 die Konzernspitze übernommen habe. Der Ryanair-Konkurrent verzichtete auf eine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr zu Ende September. In den vergangenen Jahren hatte der Konzern seine Erwartungen spätestens zu diesem Zeitpunkt bekanntgegeben. Die Aktie, die seit der Brexit-Entscheidung unter Druck steht, brach fast fünf Prozent ein.
Bereits kurz nach dem Referendum am 23. Juni hatte die Fluglinie ihre Prognose gekappt und dies damit begründet, dass sich wegen des Brexits weniger Menschen im Sommer für eine Flugreise entscheiden könnten. Das Geschäft in Großbritannien ist für EasyJet der wichtigste Einzelmarkt. Durch die Pfund-Talfahrt wird es für Briten teurer, auf dem Festland Urlaub zu machen. Der Sommer ist für Airlines die umsatzstärkste Saison. Zuletzt warnten auch der British-Airways-Eigner IAG und Lufthansa (DE:LHAG) vor schwächeren Gewinnen.
Im abgelaufenen Quartal zu Ende Juni sank der Umsatz der Fluggesellschaft um 2,6 Prozent auf knapp 1,2 Milliarden Pfund (umgerechnet 1,43 Milliarden Euro). Die Erlöse pro Sitzplatz gaben sogar um mehr als acht Prozent nach. EasyJet begründete dies unter anderem auch mit zahlreichen Flugausfällen im Juni. Analysten rechnen damit, dass der Konzern im Geschäftsjahr auf einen Vorsteuergewinn von 592 Millionen Pfund kommt. Dies wäre ein Minus von 14 Prozent zum Vorjahr. Im vergangenen Herbst hatten Branchenkenner noch einen Zuwachs auf 746 Millionen Pfund erwartet.