MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) - Was bei vergleichsweise sicheren Bundesanleihen schon länger der Fall ist, kann jetzt auch bei spanischen Staatspapieren beobachtet werden: Bei Versteigerungen akzeptieren Anleger negative Renditen, also eine Art Gebühr für den Kauf der Papiere. Am Dienstag fiel der Hammer bei einer Auktion von spanischen Geldmarktpapieren mit einer Laufzeit von sechs Monaten nach Angaben der spanischen Notenbank bei einer Rendite von minus 0,002 Prozent. In dieser Laufzeit lag der Zinssatz erstmals unter der Nullmarke.
Obwohl es keine Rendite mehr gibt, war der Andrang nach den spanischen Kurzläufern hoch. Die Überzeichnung der neuen Papiere lag bei 4,99. Das heißt: Es gab etwa fünfmal so viele Angebote wie Papiere, die zum Verkauf standen. Die Auktion spülte 725 Millionen Euro in die Staatskasse. Bei der letzten vergleichbaren Auktion im März hatte die Rendite noch bei 0,036 Prozent gelegen. Zeitgleich mit den sechsmonatigen Papieren versteigerte die spanische Notenbank auch Geldmarktpapiere mit einer Laufzeit von einem Jahr. Auch hier war die Nachfrage hoch. Bei einer 1,93-fachen Überzeichnung lag die Rendite in dieser Laufzeit bei 0,006 Prozent. Diese Versteigerung spülte 3,921 Milliarden Euro in die Staatskasse.