Frankfurt, 21. Mär (Reuters) - Der geplante Verkauf der
Tochter T-Mobile USA an den US-Rivalen AT&T
Analysten begrüßten den Deal: "Endlich eine gute Lösung für das 'US-Sorgenkind' der Deutschen Telekom", schrieb Analyst Dominik Klarmann von HSBC Trinkaus in einem Kommentar. Mit dem Verkauf könne sich die Telekom nun wieder auf ihr Europa-Geschäft konzentrieren. Er stufte die Aktien hoch auf "Overweight" von "Underweight". "Endlich, eine Riesen-Erleichertung", meinte auch DZ-Bank Analyst Joeri Sels. Durch die Transaktion gewinne die Telekom fast zwei Euro je Telekom-Aktie an Wert, rechnete der Experte vor.
Gefallen an dem geplanten Verkauf fand auch Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research: "Mit dem Deal fallen die hohen Investitionen in das Mobilfunknetz der vierten Generation (4G) weg. Das nährt die Zuversicht in eine anhaltend hohe Dividendenrendite." Kritik übte der Analyst allerdings an dem Verkaufspreis: "Die Telekom hätte einen noch höheren Preis erzielen können. Der Preis von 825 Euro je Kunde ist nicht allzu hoch."
Mit dem Verkauf ihrer seit Jahren schwächelnden US-Tochter T-Mobile USA vollzieht die Deutsche Telekom eine 180-Grad-Wende. Noch im Dezember hatten Telekom-Vorstände beteuert, das Unternehmen aus eigener Kraft wieder flottmachen zu wollen. Für T-Mobile USA bekommt der Bonner Konzern nach eigenen Angaben von AT&T insgesamt 39 Milliarden Dollar. 25 Milliarden Dollar werden in bar fällig, der Rest wird in AT&T-Aktien bezahlt. Damit erhält die Telekom bis zu acht Prozent an AT&T und steigt zum größten Minderheitsaktionär des US-Schwergewichts auf.
Zum Problem könnten nach Einschätzung von Adrian Pehl, Analyst bei Equinet, vor allem wettbewerbrechtliche Hürden werden. AT&T und T-Mobile kämen zusammen auf einen Marktanteil von 40 Prozent. Letztlich habe die Telekom aber nichts zu verlieren - im Gegenteil: Der Konzern habe nun eine gute Chance, sich aus der verfahrenen Situation in den USA zu verabschieden und seine Problemtochter loszuwerden. Er stufte die Aktien hoch auf "Buy" von "Hold".
(Reporter: Daniela Pegna; unter Mitarbeit von Hakan Ersen; redigiert von Ralf Banser)