DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Viereinhalb Monate nach der Germanwings-Katastrophe in den französischen Alpen hat ein Anwalt erneut damit gedroht, die Fluggesellschaft in den USA zu verklagen. "Wir bereiten eine Klage in den USA vor und sehen gute Chancen für einen Gerichtsstand in den Vereinigten Staaten", zitierte die "Bild am Sonntag" den Berliner Rechtsanwalt Elmar Giemulla. Er vertritt nach eigenen Angaben Angehörige von Opfern des Unglücks vom März und lehnt Entschädigungsangebote der Germanwings-Mutter Lufthansa (XETRA:LHAG) als zu niedrig ab.
Bereits im April hatte Giemulla mit einer US-Klage gedroht, falls die Lufthansa in der Entschädigungsfrage nicht entgegenkomme. Welche der nicht-amerikanischen Angehörigen Klage in den USA erheben wollen und was sie vor welchem Gericht erstreiten möchten, geht aus den Äußerungen Giemullas nicht hervor. Der "Bild am Sonntag" sagte er lediglich: "Eine Klagesumme gibt es noch nicht, aber das Ganze geht nach amerikanischem Recht." Im April hatte der Anwalt gesagt, die US-Justiz werde sich ohnehin mit dem Absturz befassen, da es auch US-amerikanische Opfer gebe. Die Germanwings-Maschine war bei Flug 4U9525 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf an einem Berg zerschellt. Die Ermittler halten es für erwiesen, dass der Copilot das Flugzeug absichtlich auf Crashkurs steuerte. Alle 150 Menschen an Bord starben.