CUPERTINO (dpa-AFX) - Apple (2:AAPL) gehört zu den erfolgreichsten Technologiekonzernen der Welt. Das liegt vor allem am iPhone, mit dem der US-Technologiekonzern aus dem kalifornischen Silicon Valley jedes Jahr Milliarden an Dollar verdient. Erst jüngst schaffte Apple als erstes US-Unternehmen einen dreizehnstelligen Börsenwert - die Billionengrenze war geknackt. Allerdings bremsen mögliche Strafzölle die Kursrally derzeit etwas aus. Die wichtigsten Punkte für das Unternehmen, was die Experten sagen und wie es für die Aktie läuft:
DAS IST LOS BEI APPLE:
Apples jüngere Vergangenheit ist eine Erfolgsgeschichte. Kein privater Konzern sitzt auf größeren Geldreserven und den Weltrekord des höchsten je erzielten Quartalsgewinns hält der iPhone-Riese aus dem kalifornischen Cupertino ebenfalls. Mit einem Börsenwert von über einer Billion Dollar ist Apple auch zur Zeit das teuerste Unternehmen der Welt.
Dass der Konzern eine Gewinnmaschine ist, die zuverlässig satte Renditen für Investoren abwirft, liegt am iPhone. Seit Jahren aktualisiert Apple im September rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft sein wichtigstes Produkt. An diesem Mittwoch wird der Konzern auf dem neuen Firmengelände Apple Park in Cupertino aber nicht nur neue Smartphones, sondern auch andere Neuheiten vorstellen.
Allerdings ging es Apple in der Vergangenheit nicht immer so gut. 1997 stand das Unternehmen mit dem Rücken zur Wand und war 90 Tage von der Pleite entfernt, wie der legendäre Mitgründer Steve Jobs 13 Jahre danach in einem Interview verriet. Jobs entschied sich damals zu drastischen Maßnahmen - ein Drittel der Mitarbeiter wurde entlassen, 70 Prozent der Produktpläne über den Haufen geworfen.
Die Trendwende gelang Apple mit dem ungewöhnlichen Desktop-Computer iMac. 2001 folgte der iPod, der zusammen mit der Download-Plattform iTunes Perspektiven weit über das Computer-Geschäft hinaus eröffnete. Der ganz große Wurf folgte 2007 mit dem iPhone.
Erst jüngst informierte der Konzern, dass die von US-Präsident Donald Trump verhängten US-Zölle auf chinesische Produkte auch zu Preisanhebungen für Geräte wie etwa die Apple Watch, die Ohrhörer AirPods, den Computer MacMini sowie diverses Zubehör führen könnten. Es geht um die geplante Zusatzgebühr von 25 Prozent auf in China hergestellte Produkte im Gesamtwert von 200 Milliarden Dollar.
Am Samstag hatte US-Präsident Donald Trump als Reaktion auf die Apple-Aussagen zu möglichen Preissteigerungen getwittert, es gebe für den Konzern "eine einfache Lösung mit null Prozent Abgaben und sogar Steueranreizen. Stellen Sie Ihre Produkte in den Vereinigten Staaten her statt in China", forderte Trump den iPhone-Hersteller auf.
DAS SAGEN DIE ANALYSTEN:
Die Mehrheit der Analysten, die die Apple-Aktie beobachten, rät zum Kauf. Einige Häuser hoben vor der jährlichen Produktveranstaltung zuletzt ihre Kursziele an, darunter Goldman Sachs (NYSE:GS) und RBC auf 240 Dollar und Morgan Stanley (NYSE:MS) auf 245 Dollar.
Die Nachfrage nach dem iPhone X in den vergangenen Monaten habe er ebenso unterschätzt wie die Aktienkursentwicklung, räumte Goldman-Analyst Rod Hall ein und hob seine Prognose für den Gewinn je Aktie bis 2020 an. Allerdings stuft er die Aktie nur mit "Neutral" ein, weil sie nicht allzu weit entfernt ist von seinem Kursziel. Morgan Stanley und RBC bleiben auf "Overweight". Die Produktneuheiten könnten die Investoren in den kommenden Quartalen positiv überraschen, schrieb RBC-Analyst Amit Daryanani.
DAS MACHT DIE AKTIE:
Die Apple-Aktie zählt am New Yorker Aktienmarkt zu den beliebtesten Werten. Anfang August war der Konzern mit einem Kurs von knapp über 207 US-Dollar erstmals eine Billion Dollar wert. Seit Jahresbeginn steht ein Kurszuwachs von 29 Prozent zu Buche, womit das Papier im US-Leitindex Dow Jones Industrial den zweiten Platz belegt. Im Nasdaq 100 ist es unter den Top 20.
Mit knapp 230 Dollar markierte die Aktie erst vor wenigen Tagen ein abermaliges Rekordhoch. Nach den Aussagen zu möglicherweise höheren Preisen war die Luft aber erst einmal raus, der Kurs bröckelte bis auf fast 216 Dollar ab.