BERLIN (dpa-AFX) - Kurz vor Beginn der Tarifverhandlungen für rund 3,7 Millionen Beschäftigte der deutschen Metall- und Elektroindustrie liegen die Positionen der Tarifparteien noch weit auseinander. Die Arbeitgeber wiesen am Wochenende die Forderung der Gewerkschaft IG Metall nach 5,5 Prozent mehr Lohn erneut zurück. Der Frankfurter IG-Metall-Bezirkschef Armin Schild forderte die Arbeitgeber dagegen zu einem schnellen Angebot auf und kündigte andernfalls größere Warnstreiks an.
Die Verhandlungen beginnen am kommenden Dienstag (19. März) zunächst in den Tarifbezirken Mitte und Bayern. 2012 hatten sich die Tarifparteien auf einen Abschluss von 4,3 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 13 Monaten sowie Verbesserungen für Auszubildende und Leiharbeiter geeinigt.
'Es wird mit Sicherheit keine leichte Tarifrunde', sagte der bayerische IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler der dpa. Anders als in der vorangegangenen Runde geht es in diesem Jahr in erster Linie ums Geld. Die Forderung nach 5,5 Prozent mehr Lohn sei mehr als gerechtfertigt, sagte Wechsler. Es gebe keinerlei Hinweise auf Massenentlassungen und die Kurzarbeit liege auf niedrigem Niveau. Für Krisen-Szenarien der Arbeitgeber sieht er deshalb kein Fundament. 'Die Beschäftigten sind ja nicht blöd - sie sehen doch, dass ihre Firmen gute Zahlen haben.'
Der Frankfurter IG-Metall-Bezirkschef Schild sagte der dpa, er fürchte, dass es beim Ablauf der Friedenspflicht Ende April wie meist kein verhandlungsfähiges Paket der Arbeitgeber gebe. In diesem Fall werde es von Mai an sehr schnell größere Warnstreiks geben, die dann zeitnah zu einem Ergebnis führen sollten. Die Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld liege am unteren Rand der Erwartungen der Belegschaften. Er gehe von einer großen Kampfbereitschaft der Belegschaften aus.
Die IG Metall strebt eine möglichst kurze Laufzeit des Tarifvertrags von maximal zwölf Monaten an. Die Arbeitgeber dagegen sind für eine möglichst lange Laufzeit.
Vorstellbar seien 22 Monate, sagte Südwestmetall-Chef Stefan Wolf der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. 'Wir bevorzugen einen langen Abschluss, um den Unternehmen Planungssicherheit zu geben.' Dagegen strebt die IG Metall eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent für zwölf Monate an. Allerdings hatte sich IG-Metall-Chef Berthold Huber unter Umständen offen für 18 Monate Laufzeit gezeigt. Das sei zumindest ein 'positives Signal', meinte Wolf. Zudem dringt er darauf, dass im Tarifvertrag Flexibilisierungsmöglichkeiten geregelt werden.
Die Lohnforderung der Metaller ist aus Sicht von Wolf völlig unangemessen und verkennt die wirtschaftliche Lage der Schlüsselbranche. 'Viele Unternehmen sind bei Umsatz, Auftragseingang und -bestand noch nicht auf dem Level von 2007. Insbesondere die in den europäischen Märkten tätigen Firmen leiden unter der Eurokrise.'/dwi/jug/ceb/DP/stk
Die Verhandlungen beginnen am kommenden Dienstag (19. März) zunächst in den Tarifbezirken Mitte und Bayern. 2012 hatten sich die Tarifparteien auf einen Abschluss von 4,3 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 13 Monaten sowie Verbesserungen für Auszubildende und Leiharbeiter geeinigt.
'Es wird mit Sicherheit keine leichte Tarifrunde', sagte der bayerische IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler der dpa. Anders als in der vorangegangenen Runde geht es in diesem Jahr in erster Linie ums Geld. Die Forderung nach 5,5 Prozent mehr Lohn sei mehr als gerechtfertigt, sagte Wechsler. Es gebe keinerlei Hinweise auf Massenentlassungen und die Kurzarbeit liege auf niedrigem Niveau. Für Krisen-Szenarien der Arbeitgeber sieht er deshalb kein Fundament. 'Die Beschäftigten sind ja nicht blöd - sie sehen doch, dass ihre Firmen gute Zahlen haben.'
Der Frankfurter IG-Metall-Bezirkschef Schild sagte der dpa, er fürchte, dass es beim Ablauf der Friedenspflicht Ende April wie meist kein verhandlungsfähiges Paket der Arbeitgeber gebe. In diesem Fall werde es von Mai an sehr schnell größere Warnstreiks geben, die dann zeitnah zu einem Ergebnis führen sollten. Die Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld liege am unteren Rand der Erwartungen der Belegschaften. Er gehe von einer großen Kampfbereitschaft der Belegschaften aus.
Die IG Metall strebt eine möglichst kurze Laufzeit des Tarifvertrags von maximal zwölf Monaten an. Die Arbeitgeber dagegen sind für eine möglichst lange Laufzeit.
Vorstellbar seien 22 Monate, sagte Südwestmetall-Chef Stefan Wolf der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. 'Wir bevorzugen einen langen Abschluss, um den Unternehmen Planungssicherheit zu geben.' Dagegen strebt die IG Metall eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent für zwölf Monate an. Allerdings hatte sich IG-Metall-Chef Berthold Huber unter Umständen offen für 18 Monate Laufzeit gezeigt. Das sei zumindest ein 'positives Signal', meinte Wolf. Zudem dringt er darauf, dass im Tarifvertrag Flexibilisierungsmöglichkeiten geregelt werden.
Die Lohnforderung der Metaller ist aus Sicht von Wolf völlig unangemessen und verkennt die wirtschaftliche Lage der Schlüsselbranche. 'Viele Unternehmen sind bei Umsatz, Auftragseingang und -bestand noch nicht auf dem Level von 2007. Insbesondere die in den europäischen Märkten tätigen Firmen leiden unter der Eurokrise.'/dwi/jug/ceb/DP/stk