FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Entwicklung der Geld- und Kreditmenge im Euroraum bleibt sehr schwach. Wie aus Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Dienstag hervorgeht, schwächte sich das Wachstum der Geldmenge im März überraschend ab. Das breite Aggregat M3 wuchs verglichen mit dem Vorjahresmonat um lediglich 1,1 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als im Februar. Zudem ist es der schwächste Zuwachs im laufenden Jahr. Bankvolkswirte hatten im Schnitt einen Anstieg um 1,4 Prozent erwartet.
Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich erhöhte sich M3 zum Vorjahr um 1,2 Prozent. Erwartet wurde ein Wert von 1,3 Prozent. Schwächer wuchs auch die bargeldnahe Geldmenge M1, die als konjunktureller Frühindikator gilt. Der Zuwachs betrug im März 5,6 Prozent, er fiel damit 0,6 Punkte schwächer aus als im Februar.
Die Kreditvergabe der Euroraum-Banken, ein der Konjunktur eher nachlaufender Indikator, setzte ihren Sinkflug fort. Wie im Februar vergaben die Geldhäuser 2,2 Prozent weniger Ausleihungen als ein Jahr zuvor. Die EZB führt die Entwicklung sowohl auf eine konjunkturbedingt schwache Nachfrage als auch auf angebotsseitige Störungen zurück. EZB-Chef Mario Draghi hatte unlängst gesagt, dass die EZB ihre Geldpolitik zusätzlich lockern könnte, soweit sich die Lage nicht bessere.