Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 2: Software AG warnt vor schwierigem Jahr - Markt geschockt

Veröffentlicht am 15.07.2014, 12:37
ROUNDUP 2: Software AG warnt vor schwierigem Jahr - Markt geschockt
SOWGn
-
TECDAX
-

(neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, aktueller Kurs)

DARMSTADT (dpa-AFX) - Nach einer bösen Überraschung im zweiten Quartal steht der Software AG F:SOW weiter ein holpriger Weg bevor. Weil der Spezialist für Unternehmenssoftware im Frühjahr insbesondere wegen Verzögerungen großer Projekte enttäuschte, strich das Unternehmen am Dienstag seine Jahresziele zusammen. Jetzt wollen Konzernchef Karl-Heinz Striebich und Finanzchef Arnd Zinnhardt erneut einiges verändern. Aufmuntern konnte das die Anleger zunächst nicht. Wiederholt sind die Darmstädter dadurch aufgefallen, dass Projekte nicht rechtzeitig ins Ziel gebracht werden konnten und damit Umsatz auf sich warten ließ.

Und kaum etwas können Analysten und Händler weniger leiden als Ungewissheit: Die im TecDax F:TDXP notierte Aktie stürzte auf den tiefsten Stand seit November 2009 und verlor zeitweise 18 Prozent. Händler und Analysten sprachen von einem Desaster insbesondere in der erklärten Wachstumssparte mit Software für Prozessoptimierung (BPE).

BÖRSIANER: ERKLÄRTE WACHSTUMSSPARTE 'DESASTRÖS'

Hier rechnet das Unternehmen nun auf das Jahr gesehen nur noch mit Umsätzen auf Vorjahresniveau. Zuvor hatte das Management beim größten Geschäftsbereich ein Plus von währungsbereinigt 12 bis 18 Prozent veranschlagt. In der angestammten Datenbanksparte ETS geht das Unternehmen nach wie vor von einem deutlichen Minus aus. Und das Beratungsgeschäft mit niedrigen Margen wurde zuletzt ohnehin abgespeckt.

In einer Telefonkonferenz versuchte Streibich die klar verfehlten Markterwartungen damit zu erklären, dass in der Pipeline des Konzerns immer größere Deals stünden. Diese aber seien dafür auch komplexer und verzögerten sich eher. Einige Abschlüsse zögen sich so über mehrere Jahre hin. Vor zwei Jahren hatte sich das Unternehmen entschieden, den Vertrieb klar auszubauen - zum Konzept gehörten damals auch größere Deals und eine breitere Produktpalette. Jetzt sollen unter anderem mehr mittelgroße Projekte angegangen werden, um die längeren Zyklen der Großaufträge aufzufüllen und Durststrecken abzufedern.

UMSATZ UND EBIT BRECHEN EIN

Zum anderen sorgten andere Anbieter von Mietsoftware für deutliche Konkurrenz, so Streibich. Dennoch soll die sogenannte Cloud auch beim Darmstäder Konzern künftig mehr Raum bekommen - schließlich verschaffe das Erlösmodell über Abonnements stetigere Umsätze und besser planbares Wachstum.

In den drei Monaten bis Juni sackte der Konzernerlös nach vorläufigen Zahlen auf rund 197 Millionen Euro ab - vor einem Jahr waren es 237,7 Millionen Euro gewesen. Das berichtete Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) lag bei 45 Millionen Euro und damit fast ein Viertel niedriger.

MANAGEMENT VORSICHTIG - MITTELFRISTZIELE 2018 AUF PRÜFSTAND

Für die kommenden Monate bleiben Streibich und Zinnhardt vorsichtig. Die Pipeline aktueller Projekte sei zwar aktuell rund 30 Prozent größer als vor einem Jahr. Eine konkrete Prognose, wann vor allem die größeren Projekte auch als Umsatz in die Bücher flössen, wollten sie aber nicht riskieren.

Der Finanzchef sieht im angelaufenen dritten Quartal zudem eine hohe Hürde: Vor einem Jahr waren die Sommermonate überraschend stark ausgefallen. Streibich ergänzte, dass die Mittelfristziele für 2018 noch nicht eingehend geprüft worden seien. Für die BPE-Sparte ist darin bislang im Schnitt ein jährliches Wachstum von 10 bis 20 Prozent vorgesehen.

Beim operativen Gewinn dürfte es wegen des voraussichtlich sinkenden Umsatzes im laufenden Jahr ebenfalls Abstriche geben. Das Management geht nämlich konzernweit von einer bereinigten operativen Ergebnismarge von 26 bis 28 Prozent aus - das wäre zirka das Niveau des Vorjahres. Zuvor hatte das Management beim bereinigten operativen Ergebnis ein Wachstum von zwei bis sieben Prozent in Aussicht gestellt.ha/

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.