PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An Europas Aktienmärkten herrscht am Donnerstag weiterhin Zurückhaltung. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verzeichnete nach drei Verlusttagen in Folge zuletzt ein Mini-Plus von 0,02 Prozent auf 3421,23 Punkte. In Frankreich gab der Pariser CAC-40 (CAC 40) um 0,12 Prozent auf 4988,78 Punkte nach. In Großbritannien ging es für den FTSE 100 ("Footsie") um 0,07 Prozent auf 7319,76 Punkte nach unten.
Zuletzt hatten Zweifel an der Umsetzbarkeit der Wahlversprechen des neuen US-Präsidenten Donald Trump in puncto Bankenregulierung und hoher Infrastrukturausgaben für Ernüchterung an den Märkten gesorgt. Nun warteten die Anleger Händlern zufolge, ob wenigstens die Abstimmung im Repräsentantenhaus über die von Trump angestrebte Aufhebung der Gesundheitsreform seines Vorgängers Obama wie geplant verläuft. Das Ergebnis ist noch unklar, weil einige Republikaner dagegen stimmen könnten.
Für Aufmerksamkeit dürfte im Handelsverlauf auch eine Rede der US-Notenbankchefin Janet Yellen sorgen. Anleger erhoffen sich Hinweise darauf, ob die Fed mit Blick auf die anstehenden Leitzinserhöhungen ein hohes Tempo einschlägt.
Aus Branchensicht hatten in Europa Einzelhandelswerte mit plus 0,93 Prozent die Nase vorn. Dabei sorgte Next (3:NXT) mit einem Kurssprung von gut 8 Prozent an der "Footsie"-Spitze für Begeisterung: Die Kette hatte trotz des schwierigen Umfeldes ihre Unternehmensziele bekräftigt. Analyst Neil Wilson vom Handelshaus ETX Capital betonte, dass Next den Anlegern weiterhin solide Erträge liefere.
Im Kielwasser von Next zogen die Papiere des Branchenkollegen Marks & Spencer (3:MKS) um gut 2 Prozent an. Schlusslicht im FTSE 100 waren hingegen erneut die Anteilsscheine von Kingfisher (3:KGF), die mehr als 2 Prozent verloren. Europas größter Baumarktbetreiber hatte sich zur Wochenmitte vorsichtig zum Frankreich-Geschäft geäußert.
Schwächster Wert im EuroStoxx waren am Donnerstag die Papiere des französischen Telekomkonzerns Orange (9:ORAN) mit minus 1,21 Prozent. An der Indexspitze stiegen die Anteilsscheine der Bank Intesa Sanpaolo (6:ISP) um gut 1 Prozent.