FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) ist nach dem starken Wochenauftakt wieder etwas abgesackt. Für den deutschen Leitindex ging es am Dienstag um 0,40 Prozent auf 11 309,11 Punkte abwärts. Der MDax (MDAX) als Index mittelgroßer Unternehmen sank um 0,23 Prozent auf 23 402,17 Punkte. Anleihen hingegen waren nach dem Rückschlag vom Vortag wieder gefragt.
Die tags zuvor noch optimistischeren Anleger störten sich laut dem Marktanalysten Dean Popplewell vom Handelshaus Oanda vor allem an einem Interview des US-Präsidenten Donald Trump. Wenige Tage vor seinem erwarteten Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping signalisierte er darin, an der Erhöhung der Strafzölle gegen China festhalten zu wollen. Zudem droht eine Eskalation zwischen Russland und der Ukraine.
Dax-Spitzenreiter waren die Papiere des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) (4:FMEG). Das Bankhaus Lampe machte bei den Papieren des Konzerns eine Kaufchance aus, wie es sie nur einmal in zehn Jahren gebe. Nach dieser Empfehlung kletterten die Aktien um gut 3 Prozent nach oben. Die Anteilsscheine des Mutterkonzerns Fresenius (4:FREG), die seit Mitte Oktober schwer unter die Räder gekommen waren, verbesserten sich um knapp 1,5 Prozent. Zuletzt etwas stabilisierte Papiere des Zahlungsabwicklers Wirecard (4:WDIG) aber legten mit einem Minus von fast 4 Prozent wieder den Rückwärtsgang ein.
Europaweit unter Druck gerieten Aktien aus der Automobilbranche (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP). So büßten die Vorzugsaktien von Volkswagen (4:VOWG_p) am Dax-Ende rund 4 Prozent ein. Für Verunsicherung hatte ein Bericht der "Wirtschaftswoche" gesorgt, wonach US-Präsident Donald Trump möglicherweise schon in der kommenden Woche Zölle auf importierte Autos verhängen könnte.
Im MDax hatten Übernahmespekulationen die Papiere von Osram (104:OSRn) zeitweise um fast 20 Prozent nach oben getrieben. Am Ende stand noch ein Plus von gut 16 Prozent. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreisen berichtet, dass der Finanzinvestor Bain ein Übernahmeangebot erwägt. Dieser Nachricht waren monatelange Kurseinbußen der Aktien vorausgegangen. Zwei Gewinnwarnungen innerhalb von nur zwei Monaten hatten die Nerven der Anleger arg strapaziert.
Die Anteilsscheine von Aurubis (4:NAFG) dagegen wurden weiter gemieden und büßten mehr als 4 Prozent ein. Der Kupferkonzern vermittle seit Monaten die gleichen negativen Signale, nämlich sinkende Gewinnerwartungen, schrieb Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel. Zuletzt habe es am Vortag die Ziele für das gerade angelaufene Geschäftsjahr erwischt. Der Experte stutzte seine Jahresprognose für das Vorsteuerergebnis und sein Kursziel.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone gab um 0,20 Prozent auf 3166,42 Zähler nach. In Frankreich (CAC 40) und in Großbritannien (GB0001383545) ging es mit den Kursen ebenfalls leicht nach unten. In New York stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) zum Handelsschluss in Europa 0,27 Prozent tiefer.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 0,21 Prozent am Montag auf 0,20 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) stieg um 0,04 Prozent auf 141,25 Punkte. Der Bund-Future (DE0009652644) rückte um 0,07 Prozent auf 160,94 Punkte vor. Der Euro litt unter den Zollsorgen und fiel auf zuletzt 1,1289 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1328 (Montag: 1,1363) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8828 (0,8801) Euro.