Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Ashmore-Aktien (LON:ASHM) sind am Montag gefallen, nachdem der in London gelistete Fonds-Spezialist für Schwellenländer mitgeteilt hat, dass Investoren trotz besserer Performance weiterhin Geld abziehen.
Die Nettomittelabflüsse verringerten sich in den drei Monaten bis Dezember auf 2,6 Milliarden Dollar, gegenüber rund 4 Milliarden Dollar in den drei Monaten zuvor. Dabei stützten die ersten Anzeichen eines Rückgangs der globalen Inflation und die daraus resultierende Dollarschwäche zu Gunsten der Schwellenländerwährungen den Risikoappetit.
Die wichtigsten Märkte von Ashmore hatten vom Rückgang des Dollars im vierten Quartal profitiert, der wiederum auf die langsame Abkehr der US-Notenbank von aggressiven Zinserhöhungen zurückzuführen war. Der Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von Währungen der Industrieländer abbildet, fiel in den letzten drei Monaten des Jahres 2022 um mehr als 9 %, was für die Schuldner in den Schwellenländern eine erhebliche Erleichterung bei der Bedienung ihrer auf Dollar lautenden Schulden bedeutete.
Folglich stieg das verwaltete Vermögen trotz der Nettoabflüsse im Quartalsvergleich um 2 %. Das verwaltete Vermögen in festverzinslichen Wertpapieren, der bei weitem größten Anlageklasse von Ashmore, nahm um 3 % zu, während der kleinere Bereich der alternativen Anlagen um 13 % zurückging.
Die Ashmore-Aktie hat seit Beginn der Pandemie vor drei Jahren mehr als die Hälfte ihres Wertes eingebüßt, konnte sich aber von ihren Tiefstständen im Oktober letzten Jahres um etwa 50 % erholen. Grund dafür ist die Erwartung des Marktes, dass sich der geldpolitische Zyklus in den USA ändert und - was von entscheidender Bedeutung ist - die chinesische Wirtschaft wieder in Gang kommt, was das Wachstum in anderen Schwellenländern unterstützen dürfte.
"Einige der Gegenwinde des Jahres 2022, wie z.B. die aggressive Straffung der Geldpolitik der Fed, lassen nach, die Wiederöffnung der chinesischen Wirtschaft wird die Wirtschaftstätigkeit auf breiterer Basis ankurbeln, und in einer Reihe von Schwellenländern zeichnet sich infolge der wirksamen geldpolitischen Maßnahmen der letzten zwei Jahre eine Deflation ab", so Chief Executive Mark Coombs. "Wir gehen daher davon aus, dass die Risikobereitschaft der Anleger im Laufe der nächsten 12 Monate zunehmen wird, was die weitere Marktentwicklung unterstützen und letztlich zu Kapitalzuflüssen in die Schwellenländer führen wird."
Die Ashmore-Aktie legte nach dem Update zunächst zu, bevor sie umdrehte und zuletzt um 2,0 % nachgab.