Berlin (Reuters) - Die Subventionen für Ökostrom-Kraftwerke sinken nach der Umstellung auf ein neues Fördersystem weiter.
Per Ausschreibung genehmigte die Bundesnetzagentur den Bau von Solarparks mit einer Leistung von 200 Megawatt zu deutlich niedrigeren Kosten als zuletzt, wie die Behörde am Dienstag in Bonn mitteilte. Den rund 30 Anlagen wurde ein staatlich garantierter Abnahmepreis für den Strom von unter sechs Cent pro Kilowattstunde gewährt. Bei der vorherigen Ausschreibungsrunde im Februar wurde noch Anlagen genehmigt, die alle sechs Cent und mehr erhielten. Im Schnitt der Kraftwerke liege die Förderung nun mit 5,66 Cent knapp einen Cent niedriger. Die Netzagentur führte dies darauf zurück, dass Bayern und Baden-Württemberg in dieser Ausschreibungsrunde den Bau auf Acker- und Grünflächen genehmigt haben, die für Landwirtschaft weniger geeignet sind.
Die Bundesregierung hat die Förderung erneuerbarer Energien ab diesem Jahr komplett umgestellt: In der Vergangenheit hatte der Staat meist auf 20 Jahre garantierte Abnahmepreise für Wind- oder Solaranlagen festgelegt. Jetzt schreibt er eine bestimmte Menge von Solar- und Windleistung aus. Betreiber können sich mit neuen Projekten bewerben. Wer die niedrigsten Abnahmepreise für den Strom verlangt, erhält den Zuschlag.
Dies hatte bereits bei der Windenergie zu deutlich geringeren Förderkosten geführt. Windkraftanlagen an Land wurden zuletzt durchschnittlich nur noch mit 5,71 Cent pro Kilowattstunde gefördert. Bei Windparks auf hoher See hatten Betreiber sogar gar keine garantierten Abnahmepreise mehr verlangt. An der Strombörse kostet die Kilowattstunde derzeit um die 3,5 Cent. Die Differenz zu den garantierten Abnahmepreisen zahlt der Verbraucher über seine Stromrechnung. Die neue Anlagen belasten diese daher weit weniger als etwa Solaranlagen, die im Jahr 2010 gebaut wurden. Diese erhalten beispielsweise noch fast 30 Cent Förderung.