Bund, Deutsche Bahn und Bahnindustrie wollen das automatisierte Fahren auf der Schiene vorantreiben. "Mit der sukzessiven Automatisierung wird das System Schiene noch flexibler, energieeffizienter und zukunftsfähiger", heißt es in der am Mittwoch auf den Weg gebrachten "Strategie Schiene Digital". Demnach will der Bund die rechtlichen Rahmenbedingungen für das automatisierte Fahren auf der Schiene schaffen. Dann sollen Pilotprojekte folgen, "um innovative Konzepte zu bündeln und international sichtbar zu machen".
Die "Strategie Schiene Digital" unterzeichneten Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube und der Präsident des Verbands der Bahnindustrie. Sie enthält fünf Punkte, wie die Digitalisierung auf der Schiene vorangetrieben werden soll. Dabei geht es unter anderem um kostenloses Internet in Zügen und Bahnhöfen, die Modernisierung von Strecken und das digitale Planen und Bauen von öffentlichen Infrastrukturprojekten.
Die Deutsche Bahn experimentiert bereits seit Längerem mit fahrerlosen Zügen. Nach Einschätzung von Konzernchef Grube könnte die Bahn wahrscheinlich ab 2023 in Teilen ihres Netzes Züge vollautomatisch fahren lassen. Gewerkschaften sehen den Vorstoß skeptisch und verweisen vor allem auf noch offene technische und rechtliche Fragen.