BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Autoindustrie hat die Veröffentlichung geheimer Dokumente aus den TTIP-Gesprächen zwischen der EU und den USA scharf kritisiert und den Fürsprechern der Aktion gezielte Stimmungsmache vorgeworfen. "Mit der Veröffentlichung von Verhandlungszwischenständen werden bewusst Ängste geschürt, um das gesamte Vorhaben zu diskreditieren", erklärte der Chef des Branchenverbands VDA, Matthias Wissmann, am Montag in Berlin. Die von Greenpeace unter Verweis auf eine geschützte Quelle herausgegebenen Papiere sollen unter anderem nahelegen, dass die USA für einen leichteren Import deutscher Autos im Gegenzug die Abnahme von mehr Agrarprodukten aus den Vereinigten Staaten in Europa fordern.
Wissmann betonte, auch unabhängig vom Stand der Verhandlungen gehe es bei TTIP "nicht darum, Sozial-, Produkt- oder Umweltstandards aufzuweichen, sondern Doppelregulierungen und Bürokratie abzubauen". Europäische Standards sollten dabei nicht sinken. "Dass jeder Verhandlungspartner sich für seine Interessen einsetzt, entspricht der üblichen Mechanik solcher Verhandlungen." Kritik müsse sorgfältig geprüft werden. "Aber wer das Abkommen als solches infrage stellt, erweist Verbrauchern und Wirtschaft einen Bärendienst.