Zürich (awp) - Der Energiekonzern Axpo hat im ersten Halbjahr 2017/18 (per Ende März) weniger umgesetzt und unter dem Strich auch weniger verdient. Allerdings hatte die Gesellschaft im Vorjahr von einer einmaligen Entschädigung profitiert. Das Marktumfeld bleibt für den Stromerzeuger weiterhin schwierig.
Die konsolidierte Gesamtleistung verringerte sich im ersten Semester 2017/18 um 15 Prozent auf 2,54 Milliarden Franken. Verantwortlich für den Rückgang seien tiefere Energiepreise und -mengen im italienischen Grosshandelsmarkt, tiefere Strompreise in der Schweiz sowie die im Vorjahr enthaltene Enteignungsentschädigung von Swissgrid, teilte Axpo am Montag mit.
Das Betriebsergebnis (EBIT) sank gar um 36 Prozent auf 259 Millionen. Dennoch spracht die Gesellschaft in der Mitteilung von einem starken operativen Ergebnis.
Das Unternehmensergebnis wiederum sank um knapp 54 Prozent auf 196 Millionen. Dieser Rückgang ist einerseits auf einen ausserordentlichen Vorjahresgewinn in Höhe von 60 Millionen aus der Umschichtung des Wertschriftenportfolios zurückzuführen. Andererseits lag die Rendite des Stilllegungs- und Entsorgungsfonds für Kernkraftwerke rund zwei Prozent tiefer als im Vorjahr, was den Finanzertrag um 50 Millionen reduzierte.
Die tieferen Strompreisen in der Schweiz konnte Axpo grösstenteils durch das strompreisunabhängige Auslands- und Handelsgeschäft wettmachen. Die erhöhte Produktion aus dem Pumpspeicherwerk Limmern, eine allgemein höhere Stromproduktion aus Wasserkraft und höhere Erlöse aus Systemdienstleistungen in Italien hätten sich positiv ausgewirkt, teilte die Gesellschaft weiter mit.
Seit Ende März sind beide Blöcke des Kernkraftwerks Beznau wieder am Netz. Die Kosten für den Nachweis für die Sicherheit des Block 1 summierten sich gemäss Axpo auf 80 Millionen.
Das Marktumfeld bleibt in der Einschätzung von Axpo nach wie vor schwierig. Besonders unter Druck sei die heimische Wasserkraft, schrieb die Gesellschaft. Von der Preiserholung im internationalen Strommarkt werde Axpo mit Verzögerung profitieren, da sie einen Teil ihrer Absatzpreise drei Jahre im Voraus fixiert hat.
Das bedeute, dass die Tiefstpreise aus den Jahren 2015/16 das Unternehmensergebnis im laufenden und im kommenden Jahr belasten werden, obwohl sich die Preise seit 2016 erholt hätten.
sig/rw
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Ein Beitrag von awp Finanznachrichten