💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Bafin schickt Banken auf die Geldwäsche-Intensivstation

Veröffentlicht am 12.12.2019, 17:48
Aktualisiert 12.12.2019, 17:51
© Reuters.  Bafin schickt Banken auf die Geldwäsche-Intensivstation
DBKGn
-

Bonn, 12. Dez (Reuters) - Die Finanzaufsicht Bafin nimmt mehrere Banken wegen Mängeln bei der Bekämpfung von Geldwäsche genauer unter die Lupe. "Wir haben ein Referat Intensivbetreuung explizit für den Bereich Geldwäsche geschaffen", sagte Bafin-Exekutivdirektor Thorsten Pötzsch am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Bonn. Auf dieser Intensivstation würden Institute betreut, die besonders risikobehaftet seien. "Da führen wir häufiger auch mal Gespräche, bei denen wir eindringlich darauf hinweisen, dass wir Verbesserungen erwarten", sagte er. "Wenn meine Erwartungen nicht erfüllt werden, werde ich nicht davor zurückschrecken, einen Sonderbeauftragen hereinzuschicken."

Die Bafin hatte 2018 erstmals zu diesem Instrument gegriffen – bei der Deutschen Bank DBKGn.DE . Seitdem überwacht der Sonderbeauftragte bei dem größten deutschen Geldhaus, dass es die von der BaFin angeordneten Maßnahmen im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung umsetzt. Pötzsch wollte sich nicht dazu äußern, wie viele und welche Banken sich auf der Intensivstation befinden. Es seien "nicht allzu viele Institute in der besonderen Betreuung", sagte er lediglich.

In den kommenden Monaten muss Deutschland den Prüfern der internationalen Anti-Geldwäsche-Einheit FATF beweisen, dass es den Kampf gegen Geldwäsche ernst nimmt und effektiv führt. Bei der letzten Prüfung 2010 sei die Bundesrepublik nur knapp daran vorbeigeschrammt, auf einer grauen Liste zu landen, rief Pötzsch in Erinnerung. Seitdem seien die Prüfungsstandards verschärft worden. "Da wir in Deutschland im Bereich der Realwirtschaft – Stichwort Immobiliensektor – durchaus Luft nach oben haben, müssen wir im Finanzsektor noch viel viel besser sein als ohnehin."

Pötzsch sieht nach den zahlreichen Geldwäsche-Skandalen in Europa einen politischen Willen zu handeln. "Wir sind in einem Gebiet, das sich stürmisch bewegt. Viele Vorschläge werden diskutiert." Die EU-Kommission arbeitet an einem Entwurf für eine Verordnung, die anders als die bisherigen Geldwäsche-Richtlinien nicht erst in nationales Recht umgesetzt werden müsste. Die unterschiedliche Umsetzung der europäischen Vorgaben gilt als eine der Gründe für die Defizite Europas im Kampf gegen diese Form der Kriminalität. "Ich gehe davon aus, dass die Kommission im nächsten Jahr einen Vorschlag vorlegen wird", sagte Pötzsch. Dieser könnte dann bereits 2021 in Kraft treten. Er plädierte zudem dafür, eine eigene europäische Behörde zum Kampf gegen Geldwäsche zu schaffen. Von dem Vorschlag, diese Aufgabe bei der Europäischen Bankenbehörde EBA oder der Europäischen Zentralbank (EZB) anzudocken, ist Pötzsch nicht überzeugt. Dann würde man den Kampf gegen Geldwäsche auf den Bankenbereich beschränken und die Realwirtschaft aus dem Blick lassen, argumentierte er.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.