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"BamS" - Software hilft Daimler bei Diesel-Abgastests in den USA

Veröffentlicht am 18.02.2018, 12:52
© Reuters. Daimler AG sign with raindrops is pictured before company's annual news conference in Stuttgart
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Frankfurt (Reuters) - Daimler (DE:DAIGn) gerät einem Zeitungsbericht zufolge immer tiefer in den Sog des Diesel-Abgasskandals.

So soll der Stuttgarter Autobauer in seinen Diesel-Fahrzeugen ebenfalls spezielle Software zur Schadstoffregulierung eingebaut haben, wie die "Bild am Sonntag" (BamS) unter Verweis auf vertrauliche Unterlagen aus US-Ermittlungsakten berichtete. Diese sei mutmaßlich nur dazu entwickelt worden, die gängigen US-Abgastests auf dem Prüfstand zu bestehen. Die Funktion "Bit 15" etwa sei so programmiert, dass die Abgasnachbehandlung nach 26 Kilometern den sauberen Modus verlässt. Zudem stießen die US-Ermittler laut "BamS" auf eine weitere verdächtige Funktion, die im Fahrzeugkontrollsystem stecke. Dieser sogenannte Slipguard erkenne anhand von Geschwindigkeit oder Beschleunigungswerten, ob das Fahrzeug auf einem Prüfstand steht.

Dem Zeitungsbericht zufolge würden die Dokumente ebenfalls offenbaren, dass Daimler-Mitarbeiter bereits vor der VW-Dieselaffäre daran zweifelten, US-Gesetze bei Straßentests einhalten zu können. So hätten interne Messungen ergeben, dass Mercedes-Modelle im Straßenbetrieb die Stickoxid-Grenzwerte deutlich überschritten hätten.

© Reuters. Daimler AG sign with raindrops is pictured before company's annual news conference in Stuttgart

Ein Daimler-Sprecher sagte am Sonntag, dass der Autobauer seit über zwei Jahren vollumfänglich mit den US-Behörden kooperiere. "Den Behörden sind die Dokumente bekannt, und es ist zu keiner Anklage gekommen." Zu weiteren Details der laufenden Untersuchung werde sich Daimler nicht äußern, da mit dem US-Justizministerium absolute Vertraulichkeit vereinbart worden sei. Zudem verwies der Sprecher auf den vergangene Woche veröffentlichten Geschäftsbericht, der eine "umfassende Darstellung und Erläuterung der rechtlichen Verfahren sowie deren aktuelle Einschätzung aus Sicht von Daimler" enthält.

Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte seit Ausbruch des Diesel-Abgasskandals bei Volkswagen (DE:VOWG) vor fast zweieinhalb Jahren immer wieder betont, Fahrzeuge von Daimler würden nicht manipuliert. Die Stuttgarter gerieten im Zuge des Dieselskandals bei Volkswagen ins Visier von Ermittlern in den USA und Deutschland. Derzeit prüft das Kraftfahrtbundesamt, Daimler wegen des Verdachts einer unzulässigen Abschalteinrichtung beim Mercedes-Benz Vito eventuell zu einer Anhörung zu laden. Das erklärte das Bundesverkehrsministerium am Mittwoch.

VW hatte im September 2015 zugegeben, bei elf Millionen Pkw weltweit die Abgasnachbehandlung manipuliert zu haben. Mit einer Abschalteinrichtung wurde der Ausstoß gesundheitsschädlichen Stickoxids nur auf dem Prüfstand unter den Grenzwert gebracht, auf der Straße lag er um ein Vielfaches höher.

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