Die massiv angeschlagene italienische Banca Monte Paschi di Siena (BMPS) streicht 2600 Arbeitsplätze und schließt etwa 500 ihrer 2000 Filialen. Die Personalkosten sollen in den nächsten drei Jahren um neun Prozent gesenkt und auf 1,5 Milliarden Euro begrenzt werden, teilte die älteste Bank der Welt am Dienstag mit. Die Verwaltungskosten sollen demnach um vier Prozent auf 710 Millionen Euro sinken. Ziel des Sparprogramms sei es, im Jahr 2019 einen Gewinn von mehr als 1,1 Milliarden Euro zu machen.
Im dritten Quartal verbuchte die drittgrößte Bank Italiens einen Verlust von 1,15 Milliarden Euro, wie die BMPS weiter mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte noch ein Gewinn von 255,8 Millionen Euro in den Büchern gestanden. Als Grund für das Minus nannte das Unternehmen außergewöhnlich hohe Rückstellungen in Höhe von 750 Millionen Euro für Kreditausfälle.
2015 hatte das Kreditinstitut erstmals seit fünf Jahren wieder Gewinn gemacht und 390 Millionen Euro erwirtschaftet. Allerdings häufte sich in den ersten neun Monaten 2016 bereits ein Verlust von 848,7 Millionen Euro an. Die BMPS kämpft seit Jahren mit Problemen. Das Institut ist mit faulen Krediten in Milliardenhöhe belastet und schnitt beim Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht Ende Juli mit Abstand am schlechtesten ab.
Die jetzt auf den Weg gebrachte Umstrukturierung war bereits Ende Juli angekündigt worden. Sie sieht unter anderem auch eine Kapitalerhöhung und die Auslagerung von zweifelhaften Schuldpapieren in Höhe von 27,6 Milliarden Euro vor. Die BMPS-Aktie schoss nach Bekanntgabe der Stellenstreichungen am Dienstag an der Börse von Mailand um 20 Prozent in die Höhe und wurde noch am Vormittag vorübergehend vom Handel ausgesetzt.