Investing.com - Inmitten anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten schlägt der Stratege der Bank of America (NYSE:BAC), Michael Hartnett, Alarm: Ein weiterer Anstieg der Anleihekurse könnte auf eine drohende Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hindeuten. Der Analyst, der sich seit geraumer Zeit durch eine eher pessimistische Haltung gegenüber Risikopapieren auszeichnet, unterstreicht dabei die entscheidende Rolle, die niedrigere Renditen bislang als Katalysator für die Aktiengewinne im laufenden Quartal spielten.
Doch Hartnett warnt vor einem Wendepunkt: Sollten die Renditen weiter in Richtung der kritischen 3-Prozent-Marke fallen, drohe der Wirtschaft eine "harte Landung". Ein solches Szenario würde das bisherige Verständnis, dass niedrigere Renditen höhere Aktien bedeuten, grundlegend verändern und zu der Einsicht führen, dass niedrigere Renditen tatsächlich niedrigere Aktien zur Folge haben könnten.
Neben dieser Einschätzung richtet der Stratege seinen Blick auch auf die deutliche Aufwertung des japanischen Yen. Dessen Kursanstieg um 6 % in den vergangenen vier Wochen könnte laut Hartnett darauf hindeuten, dass die Märkte ein Ende der ultralockeren japanischen Geldpolitik erwarten.
Unter Verweis auf historische Parallelen warnt Hartnett vor starken Schwankungen des japanischen Yen, die in der Vergangenheit mit globalen Volatilitätsereignissen einhergingen. Das Ende der japanischen Politik zur Steuerung der Renditekurve interpretiert Hartnett als Anhebung des "Bodens" für die globalen Renditen. Darüber hinaus stellt ein stärkerer Yen den Bullenmarkt für japanische Aktien auf eine harte Probe, wie der Stratege betont.