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Barclays warnt: Kartellklage gegen Google birgt hohe Risiken für Anleger

Veröffentlicht am 15.08.2024, 14:30
© Reuters.
GOOGL
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Investing.com - Die Augen der Börsenwelt sind derzeit auf einen der größten Rechtsstreitfälle der Technologiebranche gerichtet. Google, der unangefochtene Gigant im Suchmaschinengeschäft, und seine Muttergesellschaft Alphabet (NASDAQ:GOOGL) stehen im Zentrum eines kartellrechtlichen Verfahrens in den USA, das weitreichende Folgen für das gesamte Unternehmen haben könnte. Während die juristischen Auseinandersetzungen an Intensität gewinnen, analysieren Experten mögliche Szenarien und deren Auswirkungen auf das Unternehmen. Barclays hat kürzlich seine Einschätzungen zu den potenziellen Konsequenzen dieses Verfahrens veröffentlicht.

Die britische Bank Barclays hat in einer aktuellen Notiz betont, dass das kartellrechtliche Verfahren gegen Google und Alphabet das Potenzial hat, die Strukturen und die Geschäftstätigkeit des Unternehmens nachhaltig zu verändern. Im Mittelpunkt der Untersuchungen des US-Justizministeriums (DoJ) steht die Frage, ob Google seine marktbeherrschende Stellung im Suchmaschinengeschäft und darüber hinaus wettbewerbswidrig ausnutzt. Ein solches Verhalten könnte in den USA als Verstoß gegen das Kartellrecht gewertet werden und schwerwiegende Sanktionen nach sich ziehen.

Laut der Bank könnten die Konsequenzen eines ungünstigen Urteils weitreichend sein und sich bis ins Jahr 2026 erstrecken. Die Experten unterstreichen, dass die Entscheidung des Gerichts das zentrale Element in dieser Angelegenheit darstellt. Während moralische oder ethische Überlegungen für viele Beobachter eine Rolle spielen, rät Barclays den Anlegern, den Fokus auf die rechtlichen Konsequenzen zu legen. Diese könnten erhebliche Auswirkungen auf den Bruttogewinn von Alphabet haben.

Barclays hat verschiedene Szenarien entwickelt, wie das Urteil ausfallen könnte und welche Auswirkungen diese auf Alphabet haben würden. Eine der extremsten Möglichkeiten wäre eine Aufspaltung des Konzerns. Hierbei könnten wichtige Geschäftsbereiche wie Chrome, Android oder AdWords von der Muttergesellschaft abgespalten werden. Eine solche strukturelle Maßnahme könnte laut Barclays bis zu 41 % von Alphabets Bruttogewinn vernichten. Auch verhaltensbezogene Maßnahmen wie etwa die Einrichtung von Auswahlseiten mit gedeckelten oder nicht gedeckelten Umsatzanteilen könnten nach Ansicht der Experten zu erheblichen Gewinneinbußen führen.

Barclays weist auch auf einen anderen Rechtsstreit hin, der als Indikator für künftige Veränderungen dienen könnte: den Prozess zwischen Epic Games und Google in Bezug auf den Play Store. Dieses Verfahren könnte als Präzedenzfall für Anpassungen in Googles Partnerschaftsvereinbarungen im Suchmaschinenbereich dienen. Sollte das Gericht in diesem Fall zugunsten von Epic Games entscheiden, könnte dies weitreichende Änderungen bei den Geschäftsmodellen von Google nach sich ziehen.

Ein weiteres Risiko, das Barclays identifiziert hat, besteht in der Möglichkeit, dass das US-Gericht auf eine feste Umsatzbeteiligung in Dollar statt in Prozent drängt. Dies würde die bisherigen Anreizstrukturen zwischen Google und seinen Partnern fundamental verändern und könnte das Geschäftsmodell des Unternehmens erheblich belasten.

Trotz der Unsicherheit rund um das Verfahren gibt es laut Barclays Anzeichen dafür, dass einige der ungünstigeren Szenarien bereits in den aktuellen Aktienkurs von Google eingepreist sein könnten. Das bedeutet, dass Anleger die Risiken möglicherweise schon teilweise berücksichtigt haben. Doch selbst die britische Bank gibt zu, dass die schlimmsten möglichen Szenarien nur schwer zu beziffern sind, und dass die kommenden Monate entscheidend sein werden, um die langfristigen Auswirkungen auf Alphabet zu bestimmen.

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